„Ich bin hungrig auf Fußball“: VfB-Rückkehrer Federico Barba Foto: Baumann

Ein Muskelbündelriss warf Federico Barba an seinem ersten Tag beim VfB zurück. Nun kämpft Empolis Leihgabe um seine Rückkehr ins Mannschaftstraining, Einsatzzeiten und seine Festanstellung.

Stuttgart - Federico Barba steht am Rande des Trainingsplatzes, hebt den Blick und deutet mit der rechten Hand auf den strahlend blauen Himmel. „Das Wetter wird immer besser, das kommt mir entgegen“, sagt der Italiener und schmunzelt – frei nach dem Motto: Hab’ Sonne im Herzen. Der gebürtige Römer ist ein offener, ein positiver Mensch, und so, wie er Stuttgart, die Stadt und den VfB, erlebt, verstärkt es dieses Lebensgefühl.

Der Innenverteidiger hat eine Wohnung in der Innenstadt bezogen, „nah bei den Geschäften und den vielen Menschen“, seine Freundin Martina fühlt sich nicht minder wohl, und das Töchterchen Matilde wächst und gedeiht: An diesem Samstag feiert es seinen ersten Geburtstag. „Es passt alles“, sagt Barba, und dabei könnte sein Gegenüber glatt vergessen, dass ihm das Wichtigste im Leben eines Fußballprofis seit Wochen abgeht: das Training mit den Kollegen und die Aussicht auf Spieleinsätze. Doch auch hier gilt: Es geht voran. Und damit wächst die Hoffnung für Barba und den VfB, dass das Abenteuer, das bisher unter einem denkbar schlechten Stern stand, am Ende doch gut ausgeht. „Wenn es geht, möchte ich über die Saison hinaus beim VfB bleiben“, sagt Barba (22).

Dagegen hat auch Robin Dutt grundsätzlich nichts einzuwenden, im Gegenteil: Der Sportvorstand hält große Stücke auf den Innenverteidiger, den er in der Winterpause für 500 000 Euro vom italienischen Erstligisten FC Empoli geliehen hat – und den er im Sommer für drei Millionen Euro Ablöse fest verpflichten kann. Wenn, ja wenn Federico Barba bis dahin seine Qualitäten nur ein paarmal angedeutet hätte. „Bei ihm ist es ein bisschen schwierig“, sagt Dutt – was nicht Barbas Schuld ist.

Nach der Länderspielpause winkt Barba der erste Einsatz

Am 1. Februar hatte der VfB ihn leihweise verpflichtet, am Morgen des 2. Februar trainierte Barba erstmals mit – am Nachmittag lag er flach: Im Testspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach (0:2) hatte er sich einen Muskelbündelriss in der linken Wade zugezogen. Seither ringt er in der Reha-Welt um den Anschluss. Wobei ihm zugutekommt, dass die italienische Serie A keine Winterpause einlegt: „Ich habe im Januar noch vier Spiele über 90 Minuten bestritten und war körperlich auf einem guten Niveau.“ Das verhindert nun, dass er körperlich in ein Loch fällt. Nächste Woche steigt er ins Mannschaftstraining ein, danach dürfte es schnell gehen: Nach der Länderspielpause dürfte er fit sein. Ob nun gleich für die Profis am 2. April bei Darmstadt 98 oder für die zweite Mannschaft am gleichen Tag im Derby gegen die Kickers, ist offen. Hauptsache, er kann wieder kicken: „Ich bin hungrig auf Fußball.“Beides, die Rückkehr ins Training und die Spielpraxis, sind die Voraussetzung für den dritten Schritt – seine Festanstellung.

Bis dahin stecken beide in der Zwickmühle, der VfB noch mehr als Federico Barba. Drei Millionen Euro sind für den Verein eine Menge Geld. Ob er es in Barba investiert, ohne dass dieser sich nachhaltig empfehlen konnte, will gut überlegt sein. Sieben Bundesligaspiele bleiben dann noch Zeit. „Wir wollten ihn bei uns beobachten. Er hat ein großes Potenzial und könnte auch links hinten spielen“, sagt Robin Dutt, „natürlich würde ein Transfer aber auch Kapital binden. Wir hoffen daher, dass er bald wieder vollständig fit ist und wir uns im Hinblick auf seine Leistung ein noch besseres Bild machen können.“ Wonach es zurzeit ganz aussieht.