Vereint im Leid: Sowohl der VfB Stuttgart als auch die Stuttgarter Kickers sind abgestiegen. In den Kneipen der Stadt haben sich vor allem VfB-Fans versammelt, die um ihren Club trauern. Hier gibt es die Bilder. Foto: Pressefoto Baumann/AP

In Kneipen treffen sich Leidensgenossen nach einem schwarzen Tag für den Stuttgarter Fußball. Der VfB Stuttgart und die Stuttgarter Kickers sind abgestiegen. Die Stadtrivalen finden beieinander Trost.

Stuttgart - Geteiltes Leid ist halbes Leid - so haben es offenbar etliche Fans des VfB Stuttgart gesehen, die in der Kneipe Fußball gucken wollten und Zeuge des Abstiegs ihres Vereins durch eine 3:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg wurden. Das La Concha am Wilhelmsplatz war komplett ausgebucht, kein Tisch, auf dem kein Reserviert-Schildchen steht. „Heute wird es kuschelig hier“, kommentiert der Wirt. Besonders gut sind heute Schnäpse gelaufen, sagt er.

Viele schauen aufs Smartphone, lesen Vorberichte, womöglich in der Hoffnung, dass irgendwo doch noch etwas steht, was Mut für die kommenden 90 Minuten machen könnte.

Gerade mal eine Minute hat es gedauert, da schießen die Gäste aus Stuttgart aufs Tor. Ein Raunen geht durch die Menge. Eine Niederlage und den damit sicheren Abstieg scheint dem VfB zum jetzigen Zeitpunkt niemand zu gönnen.

Trotzdem gehen die Fans mit ihrem Verein sehr hart ins Gericht. Als Timo Werner etwa einen Ball versteigt, ist „Idiot“ noch das Netteste, was er geheißen wird.

„Bald ist die Bundesliga Schwabenfrei“

Es folgt die Meldung, dass die Stuttgarter Kickers in der dritten Liga abgestiegen sind. „Bald ist die Bundesliga Schwabenfrei“, sagt ein Gast. Als der VfB in der 10. Minute durch Maximilian Arnold in Rückstand gerät, macht sich endgültig der Galgenhumor breit.

Beim 0:2-Rückstand ironischer Beifall. Prompt kommt ein älterer Herr mit Kickers-Schal rein. „Solche Absteiger können wir hier nicht gebrauchen“, scherzt ein VfB-Anhänger. Die Leidensgenossen klopfen einander auf die Schulter, im Schicksal vereint spenden sich die Stadtrivalen gegenseitig Trost.

Endstand 3:1 für Wolfsburg. Für einen VfB-Fan, der auf den Spitznamen Woody hört, ist es ein besonders emotionaler Moment. „Mein erstes VfB-Spiel als kleiner Junge habe ich 1976 gesehen. Da spielte der VfB zuletzt in der zweiten Liga“, sagt der 50-Jährige. Jetzt ist er wieder dort angekommen. „So schließt sich der Kreis“, sagt der langjährige Fan.

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