Alles lamentieren hilft nichts: VfB-Kapitän Christian Gentner hadert mit Schiedsrichter Jochen Drees. Foto: Baumann

Es soll keine Entschuldigung sein, und letztlich hilft es auch nichts. Ärgerlich ist es trotzdem: Mit ein paar glücklicheren Schiedsrichterentscheidungen stünde der VfB jetzt besser da.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart steht auf Platz 17, direkter Blick in den Abgrund. Und nach allem, was man in dieser Saison von den Kickern mit dem roten Brustring zu sehen bekam, lässt dies nur den einen, traurigen Schluss zu: Er steht zurecht da.

Mannschaft, Trainer, Vorstand – der Absturz hat viele Gründe. Ganz außer Acht lassen sollte man aber auch einen Aspekt nicht, an dem der VfB Stuttgart selbst keine Schuld trägt: Die Leistung der Unparteiischen. Unter Berücksichtigung aller in dieser Spielzeit gefällten Fehlentscheidungen würden die Roten vor dem letzten Spiel beim VfL Wolfsburg nicht mit 33 Punkten auf dem vorletzten Platz rangieren, sondern knapp über dem Strich: Als 15. mit 35 Punkten. So haben es zumindest die Macher von wahretabelle.de errechnet. Demnach stünde neben Hannover 96 die Mannschaft von Eintracht Frankfurt auf dem Abstiegsplatz, den Relegationsplatz nähme 1899 Hoffenheim ein.

Frankfurt und Hoffenheim die Glücklichen

Dabei kommt weniger die Benachteiligung des VfB als vielmehr die Bevorzugung der Konkurrenz zum Tragen. Frankfurt und Hoffenheim müssten eigentlich neun beziehungsweise acht Punkte weniger auf dem Konto haben, hätten die Referees bei jeder Elfmeter- oder Abseitsentscheidung richtig gelegen. So erst am vergangenen Wochenende, als Borussia Dortmund bei der 0:1-Niederlage in Frankfurt ein reguläres Tor aberkannt wurde.

Tatsächlich haben die Männer mit der Pfeife kein besonders gutes Jahr hinter sich. In die Diskussion um Torlinientechnik und Videobeweis mischten sich zahlreiche, teils haarsträubende Fehlentscheidungen. Auch wenn Schiedsrichter Knut Kircher diesem Eindruck im Interview mit unserer Zeitung jüngst widersprach. „Die Saison lief holprig, da gibt es nichts zu beschönigen“, sagte der Rottenburger. Jede einzelne Entscheidung des Schiedsrichters, egal ob richtig oder falsch, habe heute in der Öffentlichkeit eine ganz andere Wertigkeit als früher.

Dem VfB wird es aller Wahrscheinlichkeit nichts mehr helfen. Mit dem Glück im Bunde ist noch selten jemand abgestiegen.