Hannes Wolf stimmt sein Team auf den Härtetest gegen TSV 1860 München ein. Foto: dpa

Nun geht es gegen den TSV 1860 München. Aber mehr als der Härtetest gegen die schwächelnden „Löwen“ beschäftigt den VfB Stuttgart noch das Desaster von Dresden.

Stuttgart - Das demütigende Dresden-Debakel ist beim VfB Stuttgart immer noch ein Top-Thema. „Es wäre falsch, das unter den Teppich zu kehren“, sagte Hannes Wolf am Mittwoch vier Tage nach der 0:5-Klatsche bei Dynamo. „Es darf und soll noch etwas weh tun.“ Der Trainer des schwäbischen Fußball-Zweitligisten konfrontiert sich und sein Team mit dieser kläglichen Vorstellung nicht aus Lust am Masochismus, sondern um die richtigen Schlüsse und Konsequenzen für die Heimpartie gegen den TSV 1860 München zu ziehen.

„Es gibt viel zu lernen“, betonte Wolf angesichts seiner ersten Pleite in der dritten Partie als Proficoach. „Wir tun alles dafür, es besser zu machen und erfolgreich zu sein. Aber es gibt für Freitag keine Garantie.“ Dafür zeigten seine Schützlinge in Sachsen einfach zu viele Schwächen. Unter der Woche herrschte deshalb großer Redebedarf. „Wir haben die Dinge sehr offen angesprochen“, erklärte Wolf. Er sei nicht immer leise, aber in diesem Fall hätte es keinen Sinn gemacht, auf sein eh völlig konsterniertes Team verbal einzudreschen.

Ob Wolf Startformation umkrempelt, ist offen

Ob und wie der VfB diesen herben Rückschlag verkraftet hat, wird sich gegen die stark verunsicherten und weit hinter ihren Ansprüchen zurückliegenden „Löwen“ zeigen. Auf jeden Fall ist ein völlig anderer Auftritt nötig, um den angestrebten vierten Heimsieg zu schaffen. Ob Wolf dafür seine Startformation kräftig umkrempelt oder es bei kleinen Korrekturen belässt, ist offen.

Klar ist derzeit nur, dass der defensive Mittelfeldmann Hajime Hosogai wegen eines gebrochenen kleinen Zehs am rechten Fuß ausfällt und Simon Terodde wieder zur Verfügung steht. Der längere Zeit verletzt fehlende Stürmer kehrte vor einigen Tagen ins Mannschaftstraining zurück und ist laut Wolf eine Option.

Unabhängig von Wolfs Entscheidungen darf sich der VfB am Freitag (18.30 Uhr/Sky) keinen Reinfall leisten, um nicht den Anschluss an die Aufstiegsplätze zu verlieren. Zwei Punkte trennen den Tabellensechsten vor dem zehnten Spieltag von Rang zwei.

Die Münchner haben als 14. nur halb soviele Punkte wie die Stuttgarter. „Die letzten Wochen waren nicht einfach für sie“, sagte Wolf über den dauerkriselnden bayerischen Traditionsverein. „Die hatten keine leichten Zeiten.“ Aber die Mannschaft sei gut. „Die werden alles geben“, warnte Wolf sein Team. „Die werden sich wehren.“

54 000 Zuschauer beim Spiel gegen 1860 München

Für die Fans ist dieses erste Kräftemessen seit über zwölf Jahren auf jeden Fall ein Knüller. „Wir erwarten 54 000 Zuschauer, vielleicht auch ein paar mehr“, sagte ein VfB-Sprecher vor der Neuauflage dieses ehemaligen Süd-Schlagers. In der Bundesligasaison 2003/4 gewann Stuttgart nach Toren von Zvonimir Soldo und Marco Streller mit 2:0.

Die voraussichtliche Aufstellung des VfB Stuttgart: Langerak - Klein, Baumgartl, Pavard, Insúa - Gentner, Zimmermann - Mané, Maxim, Großkreutz - Terodde.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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