Konkurrenten um den Pokal: Serdar Tasci und Bruno Labbadia vom Vfb Stuttgart stehen neben Jupp Heynckes und Philipp Lahm vom FC Bayern München (von links). Foto: dpa

Der VfB Stuttgart will sich nicht auf die Außenseiterrolle reduzieren lassen. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Jupp Heynckes und Philipp Lahm geben sich Bruno Labbadia und Serdar Tasci optimistisch.

Berlin - Trotz Außenseiterrolle glaubt der VfB Stuttgart im DFB-Pokal-Endspiel am Samstag (20.00 Uhr/ARD und Sky) an seine Minimalchance gegen Champions-League-Sieger FC Bayern München. „Wir brauchen einen perfekten Tag“, sagte Kapitän Serdar Tasci am Freitag bei der offiziellen Pressekonferenz. „Wir wollen ein perfektes Spiel liefern“, betonte der 26-Jährige vor seinem zweiten Endspiel. Das erste hatte er 2007 als Jungspund mit dem VfB gegen den 1. FC Nürnberg (2:3 n.V.) verloren.

Bruno Labbadia geht voller Vorfreude in sein zweites Cup-Endspiel als Coach. „Da ist eine tolle Atmosphäre, die wollen wir aufsaugen mit einem sehr guten Spiel“, sagte der 47-Jährige. „Die Vorfreude ist riesig, wir wollen eine Topleistung abliefern, um den Bayern Paroli bieten zu können.“ Für den VfB-Coach steht fest: „Die Bayern sind eine absolute Weltklassemannschaft, die in allen Bereichen außergewöhnlich spielt.“ Dennoch: „An einem Tag geht immer was, ich hoffe, so einer kommt morgen.“

Eine wahre Hymne stimmte Labbadia am Freitag vor seinem zweiten Finale nach 2009 (mit Leverkusen 0:1 gegen Bremen) auf Heynckes an, dem „Vorbild für den gesamten Trainerstand“. Er gratulierte ihm und gleich den gesamten Bayern zum bislang Erreichten.

Heynckes verärgert über Scolari

Sichtlich verärgert war Heynckes darüber, dass Dante und Luiz Gustavo zur brasilianischen Nationalmannschaft abkommandiert wurden: „Ich habe selten Spieler gesehen, die so enttäuscht waren, die so um Fassung gerungen haben“, sagte der Trainer des FC Bayern. „Die Spieler haben das ganze Jahr für Meisterschaft, Champions League und Pokal gearbeitet und danach gelebt - und plötzlich sagt man ihnen, nein, das geht nicht, du musst in dein Heimatland reisen, um an einem unwichtigen Vorbereitungsspiel teilzunehmen. Ich habe da überhaupt kein Verständnis für. Das habe ich auch Felipe Scolari gesagt.“

Der Bayern-Coach hatte noch versucht im Telefonat mit Trainer Luiz Felipe Scolari eine Ausnahme zu erwirken. „Egal ob bei Barcelona oder Real Madrid. Der brasilianische Fußball hat immer so gehandelt, deshalb hatte ich da auch sehr geringe Erfolgschancen“, erklärte Heynckes. „Ich möchte nicht, dass meine Spieler bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land in Brasilien nicht dabei sind. Das war die Gefahr, wenn sie nicht gegangen wären.“

Das Fehlen der beiden sei eine „Riesenenttäuschung, weil die zwei Jungs unseren Erfolg mitgeprägt haben, wie auch Holger Badstuber und Toni Kroos“. Die beiden fehlen am Samstag verletzt.