Die 360-Grad-Choreo sorgte für besondere Momente – auch für die VfB-Profis. In der Bildergalerie sehen Sie weitere Eindrücke der Choreografie. Foto: Baumann

Die Spieler und Verantwortlichen des VfB zeigen sich beeindruckt von der Kulisse im ersten Heimspiel – und messen ihr einen direkten Einfluss auf den Spielausgang bei.

Das hatte es noch nie gegeben bei einem Heimspiel des VfB Stuttgart: Über alle vier Tribünenteile erstreckte sich die Choreografie, mit der das Commando Cannstatt am Samstag das hundertjährige Jubiläum des Brustrings als Vereinssymbol würdigte. Neben einem Fahnenmeer in Rot und Weiß zeigten Blockfahnen besondere Momente der VfB-Geschichte von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart.

 

Die größte Choreo der VfB-Historie sorgte auf den Rängen für staunenden Blicke und viele Erinnerungsbilder, auch Weltmeister Guido Buchwald zückte beispielsweise auf der Tribüne das Handy. Und: Den Spielern auf dem Rasen blieb die Szenerie ebenfalls nicht verborgen. Im Gegenteil. Ob man so etwas denn wahrnehme kurz vor Anpfiff inmitten der höchsten Konzentrationsphase, wurde Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt nach dem 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach gefragt. Er überlegte nicht eine Sekunde. „Das haben wir alles mitbekommen, das ist ja klar“, sagte der 28-Jährige, der nach eigenen Angaben „extreme Gänsehaut“ hatte – und auch einige teaminterne Einblicke gab.

Ermedin Demirovic war schwer beeindruckt: „Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gesehen.“ Foto: Baumann

Die Choreo war nämlich Thema im obligatorischen Mannschaftskreis, in dem sich die Spieler direkt vor Anpfiff auf dem Rasen nochmals motivieren und einschwören. „Wir haben vor dem Spiel im Kreis kurz nochmal darüber gesprochen“, sagte Mittelstädt mit Blick auf die Choreo. „Wir haben gesagt, dass uns das Energie geben muss und dass es unfassbar ist, was die Fans hier abreißen.“ Diese Meinung hatte er nicht exklusiv. „Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gesehen“, betonte Stürmer Ermedin Demirovic, „es ist Wahnsinn, was die Fans abgerissen haben.“

Die Stuttgarter Verantwortlichen sahen darüber hinaus einen direkten Einfluss von den Rängen auf das Geschehen auf den Rasen. Trainer Sebastian Hoeneß führte die starke Anfangsphase unter anderem auf den Motivationsschub zurück, den es von den Tribünen gegeben habe: „Wir waren gleich gut im Spiel und ein Stück weit auch beflügelt von der Choreo, die überragend war.“ Auch aus Sicht von Sportvorstand Fabian Wohlgemuth stand fest: „Es war eine ganz besondere Choreografie. Unsere Fans sind außergewöhnlich und haben uns heute wieder zum Sieg getrieben.“