Mit Atakan Karazor steht der VfB in der Defensive kompakter. Foto: Pressefoto Baumann/hrin Müller

Er ist ein Essener Junge mit türkischen Wurzeln. Atakan Karazor hat sich beim VfB Stuttgart in die Startelf gespielt – nun zeigt die Fußball-Nationalelf der Türkei Interesse an ihm.

Lange Zeit hat Atakan Karazor beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart keine Hauptrolle besetzt. Im Sommer 2019 vom Zweitligisten Holstein Kiel an den Neckar gewechselt, setzte der VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo in dieser Spielzeit zunächst nur dann auf den 25-Jährigen, wenn ihm Verletzungen und anderweitige Ausfälle keine andere Wahl ließen.

Doch dieses Bild hat sich im Schlussspurt der Saison beim Drittletzten der Tabelle gewandelt: Seit fünf Spielen gehört der defensive Mittelfeldspieler zum festen Stamm des VfB, denn er hat auf der zentralen Position vor der Abwehr für Stabilität gesorgt. „Wir benötigen die Spieler mit der richtigen Mentalität“, sagte Matarazzo, der nach dessen starker Leistung beim 1:1 bei Union Berlin auch im nächsten Heimspiel der Stuttgarter gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr) auf den ballsicheren Atakan Karazor setzen wird.

Die Türkei umgarnt den VfB-Profi

Der sportliche Aufschwung des 1,90 Meter großen Spielers ist dabei auch den Fachleuten aus der Türkei nicht verborgen geblieben. So berichtet das Portal „Transfermarkt.de“, dass die türkische Fußball-Nationalmannschaft starkes Interesse hege, Karazor als Spieler zu gewinnen. Dessen Eltern kamen einst als junge Leute nach Essen, wo der VfB-Profi wie auch sein Bruder geboren wurden und aufwuchsen.

Karazor besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft – und müsste diese im Fall eines Einsatzes für die türkische Auswahl von Nationaltrainer Stefan Kuntz gegen die türkische eintauschen. Oder erhält er die doppelte Staatsbürgerschaft? Wie es weiter heißt, werde hinter den Kulissen an einer Lösung gearbeitet.

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Mit der türkischen Nationalmannschaft steht Cheftrainer Kuntz noch in diesem Monat vor einer Herkulesaufgabe: In den Play-offs zur WM in Katar trifft der Nationaltrainer mit seinem Team zunächst auf den früheren Europameister Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo.

Sollte die Türkei dieses Duell am 24. März 2022 in Portugal gewinnen, könnte es fünf Tage später gegen Europameister Italien gehen. Der viermalige Weltmeister bekommt es zunächst mit Nordmazedonien zu tun.