VfB-Stürmer Timo Werner Foto: dpa

VfB-Talent Timo Werner geht gelassen mit der bundesweiten Aufmerksamkeit um – trifft gegen Gladbach aber nicht.

Stuttgart - Es war ja nicht so, dass der VfB Stuttgart im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach von Anfang an chancenlos gewesen wäre. Zu Beginn der ersten Halbzeit hatten auch die Roten einige Ballgewinne im Mittelfeld und anschließend die Chance auf Tormöglichkeiten. „Aber schon da waren wir nicht in der Lage, richtig schnell umzuschalten“, sagte Trainer Thomas Schneider. Kapitän Christian Gentner ergänzte: „Wir haben immer die falsche Entscheidung getroffen.“ Was auch auf Timo Werner zutraf.

Vor zwei Wochen war der 17-jährige Stürmer noch der Matchwinner beim 3:1-Sieg des VfB in Freiburg. Sein Auftritt im Breisgau, gekrönt durch zwei Treffer, hatte dem Teenager nicht nur vorläufig einen Stammplatz beschert, sondern auch bundesweite Aufmerksamkeit. Etwa von Mehmet Scholl. Der TV-Experte und Ex-Nationalspieler sagte über das VfB-Juwel: „Vielleicht ist so ein Timo Werner nächstes Jahr schon bei der WM dabei.“ Aber hallo!

Aus der Ruhe bringen lassen hat sich Werner von diesen Aussagen wohl nicht. „Timo schätzt die Situation gut ein, die Mannschaft passt auf ihn auf“, versichert VfB-Trainer Thomas Schneider immer wieder. Und den Grund, weshalb der junge Stürmer am Freitag nicht ganz so abgebrüht auftrat wie in Freiburg, suchte er denn auch eher bei sich.

Vielleicht, sinnierte der Chefcoach mit einem süffisanten Lächeln, hätte er den Eigensinn des Talents doch nicht kritisieren sollen. Beim Tor zum 3:1 gegen den Sportclub hatte Werner den frei stehenden Vedad Ibisevic ignoriert und selbst abgeschlossen. Die Reaktionen von Trainer und Mitspieler damals: Gut – aber wehe, der Ball wäre nicht reingegangen. Womöglich hat all das dazu geführt, dass Timo Werner gegen Gladbach ein bisschen zu viel über die Situationen nachgedacht hat. Einmal ging er allein, obwohl Alexandru Maxim bei einem Anspiel freie Bahn gehabt hätte, ein anderes Mal spielte Werner ab – trotz eigener guter Schussposition.

Böse war dem Jungspund deshalb aber keiner – und statt Kritik gab’s vom Trainer diesmal einen Tipp: „Einen großen Spieler zeichnet aus, dass er kontinuierlich bereit ist, an sich zu arbeiten.“

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