Timo Gebhart will dahin zurück, wo er schon mal war: in die Stammformation des VfB Stuttgart. Wir lassen seine Zeit beim VfB Revue passieren. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Foto: dapd

Nach schwieriger Vorrunde will Timo Gebhart endlich wieder zur Stammelf des VfB Stuttgart gehören.

Stuttgart - Timo Gebhart hat viele Stärken: seine Dynamik, seine Dribblings, sein Offensivdrang. Geduld aber gehört sicherlich nicht dazu. „In Bezug auf Fußball kenne ich dieses Wort gar nicht“, sagt er selbst. Dumm nur, dass beim Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart in der Hinrunde genau diese Tugend gefragt war. Nach seiner Sprunggelenks-Operation war er zu Saisonbeginn noch nicht fit, und als er es wieder war, kam er trotzdem – wenn überhaupt – nur zu Kurzeinsätzen. Erst in den letzten beiden Spielen vor der Winterpause stand er in der Startelf. „Das war eine Scheißzeit“, sagt er nun: „So etwas möchte ich nie wieder erleben.“ Es sieht derzeit zumindest nicht danach aus.

Vielmehr scheint es, als würde sich die so mühsam aufgebrachte Geduld nun auszahlen. Shinji Okazaki fällt ziemlich sicher beim Rückrundenauftakt in der Schalker Veltins-Arena (Samstag, 15.30 Uhr/Sky, Liga total) wegen eines Muskelrisses aus. Der Platz auf der linken Außenbahn wäre also frei. Doch so einfach will es sich Timo Gebhart nicht machen. „Ich möchte mich durchsetzen unabhängig davon, ob jemand verletzt ist oder nicht“, sagt er und hofft, das sein japanischer Kollege bald wieder gesund ist.

Zeit der Selbstzweifel ist vorbei

Bis dahin aber muss er die Chancen nutzen, die sich ihm bieten, wenn er seinen Platz im Team zurückerobern will. „Ich muss Vollgas geben“, weiß er. So wie im Trainingslager in Belek, wo er sich „gut gezeigt und für die Startelf empfohlen hat“, wie er glaubt. Das war ihm in seinen beiden einzigen Saisonspielen von Beginn an nicht gelungen – kein Wunder, der Offensivspieler musste als rechter Verteidiger in der Viererkette aushelfen. „In diesen Spielen konnte ich nicht das zeigen, was mich eigentlich ausmacht“, sagt er.

Timo Gebhart ist jedoch keiner, der sich noch allzu lange mit der Vergangenheit beschäftigen will. Sein Blick ist nach vorne gerichtet. „Ich denke nur an das Spiel gegen Schalke“, bekräftigt er. Vorbei sind die Selbstzweifel, die Abwanderungsgedanken, der Frust. Auch wenn Letzterer tief saß. „Es gibt viele Dinge, die einem durch den Kopf gehen, wenn man nicht spielt“, sagt er und blickt kurz in die Ferne. Dann richtet er sich auf sagt mit einem fest entschlossenen Gesichtsausdruck: „Ich freue mich riesig auf die Rückrunde.“ Das ist Timo Gebhart anzusehen. Der Mittelfeldspieler will endlich wieder seine Stärken ausspielen. Und er hofft, dass seine Geduld in der Rückrunde eine untergeordnete Rolle spielen wird.

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