Stuttgart im Visier: Stürmer Simon Terodde kommt für drei Jahre zum VfB. Foto: Getty

Das Gesicht der Zweitligamannschaft des VfB Stuttgart wird immer deutlicher. Nun hat der Wunschstürmer einen Dreijahresvertrag unterschrieben.

Stuttgart - So langsam, aber sicher, wird der Umbau im Kader des VfB Stuttgart sichtbar. Daniel Didavi ist zum VfL Wolfsburg gewechselt, Timo Werner sieht bei RB Leipzig eine neue Perspektive, Antonio Rüdiger ist endgültig ein Römer, und dass die Verträge von Georg Niedermeier und Martin Harnik nicht verlängert werden, ist auch kein Geheimnis mehr. Stattdessen kamen Abwehrspieler Marcin Kaminski von Lech Posen, Flügelspieler Jean Zimmer aus Kaiserslautern – und seit Dienstag ist ein weiterer Transfer unter Dach und Fach. Genauer: Einer der Wichtigsten.

Ein Manko der vergangenen Jahre bei den Roten: Es fehlte ein Stürmer, der dauerhaft Tore garantiert. Daniel Ginczek hat diese Qualität, doch war er lange verletzt und fällt aktuell wieder aus. Nach seinem Kreuzbandriss ist frühestens im Spätherbst diesen Jahres mit dem wuchtigen Angreifer zu rechnen. Daher hat der VfB nun eine Art Ginczek-Double verpflichtet – das aber längst eigene Spuren hinterlassen hat. Zuletzt erzielte Simon Terodde in zwei Jahren beim Zweitligisten VfL Bochum 41 Treffer, zuvor hatte er bei Union Berlin bewiesen, dass das Unterhaus sein Revier ist. Bleiben soll es dies aber auf Dauer nicht. Zwar ist Terodde mit seinen 28 Jahren kein Talent mehr, dennoch plant er noch einmal den Sprung nach oben – über den Umweg Stuttgart.

Start der Saisonvorbereitung

„Ich hatte mehrere Anfragen und Angebote von Vereinen aus dem In- und Ausland vorliegen, wollte aber unbedingt zum VfB wechseln“, versichert der Stürmer, der am Dienstag einen Vertrag über drei Jahre unterschrieben hat. „Der VfB will schnellstmöglich zurück in die Bundesliga“, ergänzte er, „ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir dieses Ziel erreichen und freue mich schon sehr auf den Start der Saisonvorbereitung.“ Los geht’s am 22. Juni.

Bis dahin wird der endgültige VfB-Kader noch nicht stehen, ein Gerüst des neuen Teams, das die Rückkehr in die Bundesliga schaffen soll, ist jedenfalls bereits erkennbar. Mitch Langerak im Tor, davor eine Abwehr mit Kevin Großkreutz, Timo Baumgartl und Marcin Kaminski. Im Mittelfeld ist Christian Gentner ein Fixpunkt, Jean Zimmer kann über außen kommen, Alexandru Maxim von Didavis Weggang profitieren. Und vorne soll nun Terodde für die zum Aufstieg nötigen Treffer sorgen. Wie es sich für einen Mittelstürmer gehört, trägt der 1,92 Meter große Angreifer künftig das VfB-Trikot mit der Nummer 9. „Simon verkörpert genau den Spielertyp, den wir gesucht haben“, sagt VfB-Trainer Jos Luhukay, „er ist groß und robust, hat seine Torgefahr über Jahre unter Beweis gestellt und kennt die zweite Liga.“ Ganz billig ist der Torschützenkönig der vergangenen Zweitligasaison (25 Treffer) daher auch nicht.

Geregelte Richtwerte

Zwischen 2,5 und drei Millionen Euro muss der VfB nach Bochum überweisen, eine Summe, die sich noch erhöhen kann, sollte Terodde einige im Vertrag geregelte Richtwerte erreichen und der VfB am Ende der kommenden Saison aufsteigen. Das für diese Zahlung nötige Geld spülten bislang der seit Dienstag bestätigte Transfer von Timo Werner zu RB Leipzig für vorerst knapp über zehn Millionen Euro (Nachschläge sind vertraglich fixiert) und der endgültige Verkauf von Antonio Rüdiger zu AS Rom für neun Millionen Euro in die Clubkasse. Mit dem zu erwartenden Verkauf von Filip Kostic könnte der VfB weitere beträchtliche Transfererlöse erzielen.