Unschlüssig: Huub Stevens Foto: Pressefoto Baumann

Der Klassenverbleib ist geschafft, die Zukunft von Huub Stevens aber weiter offen. Erst nach dem Saisonfinale will sich der VfB-Trainer erklären. Dann könnte der Verein sich bereits anders orientiert haben.

Der Klassenverbleib ist geschafft, die Zukunft von Huub Stevens aber weiter offen. Erst nach dem Saisonfinale will sich der VfB-Trainer erklären. Dann könnte der Verein sich bereits anders orientiert haben.

Stuttgart - Die Bundesliga, so sagt man, ist ein Haifischbecken. Huub Stevens hat aber auch Talent als Aal. Auf jeden Fall wand er sich am Donnerstagmittag mal wieder mit all seinen verbalen Mitteln, um eine klare Aussage über seine Zukunft zu vermeiden. Nur eines sei sicher, sagte der Trainer des VfB Stuttgart: „Einen Job in den Niederlanden schließe ich aus. Da passe ich nicht hin.“ Stevens ist bekanntlich Holländer.

Derzeit aber ist er eben Stuttgarter, keinen Tag war er seit seiner Amtsübernahme im März zu Hause in den Niederlanden. Nicht nur deshalb sagt er über seine Rettungsmission beim VfB, die seit dem vergangenen Samstag als erfolgreich gilt: „Es war mit die schwerste Aufgabe meiner Karriere. Es war viel Stress.“ Weshalb für den 60-Jährigen auch klar ist: „Wenn ich hier bleibe, dann will ich so eine Saison nicht noch einmal erleben.“ Die Plätze fünf bis zehn müssten der Anspruch des VfB in den kommenden Jahren schon sein.

Stevens will sich auf keine Zitterpartie einlassen

Dies wiederum bedeutet für eine mögliche weitere Zusammenarbeit: Stevens fordert von den Verantwortlichen des VfB, dass sie Mittel bereitstellen, die es erlauben, den Kader so zu verstärken, dass nicht wieder eine Zitterpartie bis weit ins Frühjahr droht. Wirtschaftliche Belange hätten also sehr wohl Einfluss auf seine Entscheidung, die der Coach partout nicht vor dem Saisonfinale an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FC Bayern München bekannt geben will.

„Es gab bereits allgemeine Gespräche, es muss schließlich einiges geplant werden. Und natürlich mache ich mir Gedanken, ob es reizvoll wäre, in Stuttgart etwas aufzubauen“, sagt Stevens, der aber nach wie vor auf den ursprünglichen Zeitplan pocht: „Noch war nichts konkret, und wir haben immer gesagt, dass wir das erst nach dem letzten Spiel machen.“

Dass der VfB längst Alternativen diskutiert, stört den Niederländer nach eigener Aussage nicht im Geringsten: „Das ist überhaupt kein Problem.“

Armin Veh gilt nach wie vor als heißer Kandidat

Wohl, weil beide Seiten eben doch nicht mehr so erpicht darauf sind, gemeinsam in die Verlängerung zu gehen. Die Signale pro Stevens sind zuletzt jedenfalls undeutlicher geworden, Armin Veh, der ehemalige Meistertrainer, gilt nach wie vor als heißer Kandidat auf eine Rückkehr auf den Wasen. Der 54-Jährige äußerte sich am Donnerstag erneut zu seinen Zukunftsüberlegungen und sagte dabei: „Ich werde zu keinem Land oder Verein etwas sagen. Wozu ich stehe ist, dass es nur eine Sache gibt, die mich interessiert.“ Und: „Ich will nicht raus aus dem Geschäft.“

Einen Abschied vom Trainerjob plant auch Huub Stevens nicht. Der Niederländer, der einst mit dem FC Schalke 04 den Uefa-Cup gewonnen hat, könnte sich aber auch ein Engagement als Nationaltrainer vorstellen. Im Anschluss an die WM, erklärte er, würde sich da sicher einiges tun.

Zunächst aber steht für Stevens sein womöglich letzter Auftritt mit dem VfB Stuttgart an – und obwohl der Klassenverbleib bereits gesichert ist, bleibt er sich treu und spricht vom „letzten von zehn Endspielen“. Schließlich gehe es gegen den Deutschen Meister. Und erst danach um die Zukunft.