Holger Badstuber und Markus Weinzierl: Beim VfB Stuttgart sind die beiden wieder vereint. Foto: Pressefoto Baumann

Holger Badstuber hat schon beim FC Schalke 04 unter Trainer Markus Weinzierl gespielt. Ihr Verhältnis soll dort nicht das beste gewesen sein. Beim VfB Stuttgart arbeiten sie nun erneut zusammen. Das könnte noch spannend werden.

Stuttgart - Die Laune von Holger Badstuber hängt im Moment mal wieder stark von Markus Weinzierl ab. Das war schon in der Rückrunde der Saison 2016/17 so, als der Verteidiger und der Trainer beim FC Schalke 04 zusammengearbeitet haben. Badstuber war während dieser Zeit nicht so oft gut drauf, weil er nicht wie gewünscht zum Einsatz kam. Beim VfB Stuttgart sind die beiden nun wieder vereint. Aber ein Problem mit Badstuber, sagt Weinzierl, das gebe es nicht. „Ich kenne kein kritisches Verhältnis“, betonte der 43-Jährige am Donnerstag. „Holger Badstuber ist ein angenehmer Mensch, der einfach Fußball spielen will.“

Badstuber pocht auf einen Einsatz

Wie Badstuber selbst sein Verhältnis zu Weinzierl sieht, dürfte demnach auch mit der Startaufstellung beim Auswärtsspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) bei 1899 Hoffenheim zu tun haben. Der extrem ehrgeizige Ex-Nationalspieler pocht auf einen Einsatz von Beginn an. Was dafür spricht, ist seine ordentliche Leistung beim 0:4 gegen Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende. Erst als der 29-Jährige zur Halbzeit eingewechselt wurde, stabilisierte sich die bis dahin extrem unsichere Defensive der Schwaben. Die Garantie für einen Platz in der Startelf leitete aber zumindest Weinzierl daraus nicht ab.

Im Video: Die Pressekonferenz mit Markus Weinzierl:

„Es gilt abzuwarten, wie wir entscheiden - und der Spieler hat die Entscheidung zu akzeptieren“, sagte der Coach. „Wenn er gebraucht wird, muss er 100 Prozent abliefern. Und wenn nicht, gibt es überhaupt kein Problem.“ Zumindest könnte der Tabellenvorletzte Probleme dieser Art momentan überhaupt nicht gebrauchen. Angesichts der sportlich kritischen Situation brauchen die Stuttgarter Punkte. Zusätzlicher Ärger außerhalb des Platzes würde die ohnehin schon angespannte Lage nur verschlimmern.

Pavard sucht seine Form

Badstuber ist viel zu erfahren, um das nicht zu wissen. Hilfreich ist sein fordernder und anspruchsvoller Charakter aber nicht immer. Klar ist aber auch: Der Innenverteidiger hat unbestritten Qualität. Und er ist der derzeit erfahrenste zentrale Abwehrspieler in Weinzierls Kader. Weltmeister Benjamin Pavard sucht momentan die Form, mit welcher er sich im französischen Nationalteam innerhalb kürzester Zeit zu einer unverzichtbaren Stammkraft gemacht hat. U21-Nationalspieler Timo Baumgartl ist wie Pavard ebenfalls erst 22 Jahre alt.

Würde Weinzierl in Sinsheim auf eine Dreierkette setzen, könnte Badstuber als zentrales Element den beiden mit seiner Erfahrung möglicherweise helfen. Das System spielt für den Trainer aber gar keine große Rolle. „Wichtig ist die Art und Weise, wie wir verteidigen“, sagte er. „Nicht die Grundordnung ist für mich entscheidend, sondern der einzelne Spieler.“ Dass Badstuber seinen Mitspielern zu Leistungssteigerungen verhelfen kann, hat er gegen den BVB bewiesen. Ob das gereicht hat, um auch seinen Trainer zu überzeugen, wird sich erst am Samstag zeigen.