Affentanz: VfB-Profis Ginczek, Rüdiger, Didavi, Harnik (v. li.) Foto: Baumann

Die VfB-Profis nehmen gegen den Hamburger SV beim Torjubel zum 2:1 die verbale Vorlage von Trainer Huub Stevens auf. Der Niederländer hatte sie als „Affen“ bezeichnet.

Stuttgart - Morgens beim Frühstück hatten sie die Köpfe zusammengesteckt. Wie sollten die VfB-Profis auf die verbale Vorlage ihres Trainers reagieren? „Ihr seid Affen, Affen seid ihr“, hatte Huub Stevens vergangenen Donnerstag beim Training über den Platz gerufen.

Und was taten die Spieler? Sie machten das Affentheater mit – und vollführten einen Affentanz. Den Treffer von Martin Harnik zum 2:1 gegen den HSV feierten sie in gebückter Haltung und mit baumelnden Armen. Da laust dich doch der Affe! Oder, wie der gemeine Niederländer zu sagen pflegt: Wat van apen komt, wil luizen (Was vom Affen abstammt, will lausen).

Huub Stevens grinste („Ich sage ja immer, die Spieler sollen Spaß haben“) und ließ die Katze aus dem Sack (Nu komt de aap uit de mouw – Jetzt kommt der Affe aus dem Ärmel): Es war alles nicht so gemeint! „Ich habe es nicht so gesagt, ihr müsst richtig zuhören“, sagte er, zudem habe der Ausdruck Affe im Niederländischen „eine ganz andere Bedeutung“. Eine „verniedlichende“, wie Sportvorstand Robin Dutt flugs wissen ließ. Dies sei eben Stevens’ „ganz eigene Art“ der Mannschaftsführung.

Dumm nur, dass die Spieler den Coach beim Wort nahmen – und einige erst mal leer schlucken mussten. „Das war einer der wenigen Momente in meiner Karriere, in denen ich sprachlos war“, sagte Martin Harnik, „da hat sich der Trainer in der Wortwahl vergriffen, aber wir haben es ihm verziehen.“ Wobei er schon Wert auf die Feststellung legte: „Es lässt sich niemand gern als Affe bezeichnen.“

Als was dann? Schon laufen Wetten, wie Huub Stevens seine Spieler vor dem Saisonfinale in Paderborn noch nennen wird. Womöglich, passend zu den Roten, tituliert er sie als „Bratwürste“ – wobei: Darauf hat schon ein gewisser Fredi Bobic das Patent. Anderer Vorschlag: als „Vollpfosten“. Die Antwort der Spieler wäre dann, bei Rotlicht besehen, auch schon klar – ein Stangentanz.