William Kvist freut sich im Trainingslager in Schruns wieder auf den VfB Foto: Pressefoto Baumann

Zurück auf null: Rückkehrer William Kvist versuchen beim VfB den Neuanfang. Er ist voll motiviert - aber gleichzeitig ist ihm klar: Es wird seine letzte Chance sein.

Schruns - William Kvist ist „froh, wieder hier zu sein“. Eigentlich wollte er sagen: Er ist froh, nicht mehr in London beim FC Fulham zu sein. Bei Felix Magath. Mit ihm verbindet sich wohl die schlimmste Zeit seiner Karriere. „Magath schürte Furcht, Stress und Unsicherheit“, klagt Kvist den früheren VfB-Trainer an. „Sein fachliches Können und seine Mannschaftsführung sind auf dem schlechtesten Niveau, das ich je erlebt habe.“ Der 29-Jährige setzt noch einen drauf: „Keiner verdient einen Chef wie Magath.“

Das halbe Jahr in der britischen Hauptstadt möchte er dennoch nicht missen. „London ist eine tolle Stadt. Und auch die Premier League macht Spaß.“ Das schnelle Spiel und das nostalgische Flair in Fulhams Craven Cottage haben den Dänen beeindruckt. Unterm Strich stand aber der Abstieg bei nur acht Einsätzen für ihn. Und eben Magath, der Quälix.

Vergessen und vorbei.

Von London nach Schruns ins Trainingslager, zurück zum VfB, zurück auf null. Hier kämpft Kvist um einen Platz im defensiven Mittelfeld und um seine wohl letzte Chance in Stuttgart. Sein Vertrag läuft in einem Jahr aus. Der dänische Nationalspieler setzt vor allem auf seine Erfahrung. „Wir haben eine gute Mischung aus vielen jungen, aber auch einigen älteren Spielern. Ich glaube, dass ich da eine gute Rolle spielen kann.“

Beim VfB hört man zwar nur Positives über Kvist. Ein super Typ mit toller Ausstrahlung, intelligent und an vielen Dingen interessiert. Rein sportlich scheint die Club- Führung aber nicht restlos überzeugt. Zu schwankend verlief Kvists bisherige Zeit am Neckar. War er zu Beginn der überragende Sechser, der im defensiven Mittelfeld gekonnt die Bälle verteilte und auch mal Tempo aus dem Spiel zu nehmen vermochte, entwickelte er sich mit der Zeit zunehmend zum Spielaufbauverhinderer. Mit seinen vielen Rückpässen war er irgendwann auch beim Publikum untendurch.

Und jetzt? Jetzt will William Kvist am liebsten "nicht mehr über Felix Magath" reden. Er will nur noch eins: sich beim VfB beweisen.