Didavi steht vor seiner Rückkehr in den VfB-Kader und brennt vor Ehrgeiz. Wer sich noch auf einem guten Weg befindet, erfahren Sie in unserer Bildergalerie. Foto: dapd

Der VfB-Profi spielt nach sechs Monaten Zwangspause erstmals im Kader, auch Tim Hoogland ist gegen Mainz dabei – Warten auf Audel und Cacau.

Stuttgart - Sein letzter Auftritt vor großer Kulisse liegt zehn Wochen zurück. Ende September war Daniel Didavi (22) mit dem VfB zum Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg gereist. Sein Ex-Club, an den er vergangene Saison vom VfB ausgeliehen war, nutzte die Partie, um Didavi offiziell zu verabschieden. „Das hat mich sehr gefreut. Es hat mir gezeigt, dass meine Zeit dort gut war, dass die Leute mich gemocht haben“, sagt der Mittelfeldspieler. Dennoch war Didavi traurig. Er war verletzt, er war nur Zuschauer – und ein Ende seiner unfreiwilligen Auszeit war nicht abzusehen. „Du liebst den Fußball und darfst nicht spielen“, sagt Didavi, „das war hart, das geht dir an die Nieren.“

Mitte Dezember hat sich seine Gemütslage grundlegend geändert. Sechs Monate nach seinem Knorpelschaden im linken Knie steht Didavi vor einem Neuanfang auf dem Rasen. Wochenlang hat er Ausdauer trainiert, Kraft gebolzt und Muskeln aufgebaut: „Ich bin zwei Monate auf Krücken gelaufen, da war an den Beinen nicht mehr viel Muskelmasse vorhanden.“ In vier Trainingswochen mit der Mannschaft holte er sich zuletzt den Schliff, um im Wettkampf zu bestehen. Jetzt steht er wieder im Saft, zumindest so sehr, dass Trainer Bruno Labbadia ihn guten Gewissens als Alternative einplanen kann: Didavi kehrt zum letzten Hinrundenspiel des VfB beim FSV Mainz 05 an diesem Samstag (15.30 Uhr) als Joker in den Kader zurück – erstmals seit seiner Rückkehr aus Nürnberg. „Ich habe Daniel in zwei Einheiten extra noch einmal beobachtet“, sagt Labbadia, „ich habe jetzt einfach das Gefühl: Wenn wir es brauchen, kann er uns für 25 Minuten mit Euphorie und Frische helfen.“

Angesichts der angespannten Personalsituation ist das eine erfreuliche Nachricht, aber nicht die einzige: Didavi macht nur den Anfang bei der Rückkehr der Pflegefälle, andere folgen über kurz oder lang.

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So sehr auch Fredi Bobic die Fortschritte der Rekonvaleszenten freuen, so wenig beeinflussen sie die Strategie des Sportdirektors im Personalbereich. In Didavi, Hoogland und Audel kehren in der Rückrunde drei, mit Cacau sogar vier Spieler zurück, die praktisch wie Neuzugänge zu werten sind. Das entspannt die Lage etwas, doch im entscheidenden Bereich muss der VfB in der Winterpause aktiv werden. „Vor allem im Sturm haben wir Handlungsbedarf“, sagt Bobic, „nach wie vor gilt: Wenn wir von einem Spieler überzeugt sind, werden wir in der Offensive handeln.“ Der VfB habe finanziell „einen gewissen Handlungsspielraum“, sagt Bobic. Was bedeutet: „Der neue Mann muss ein Spieler sein, der uns sofort weiterhilft.“

Das erhofft sich Bobic von Januar an auch von Daniel Didavi, dessen Vertrag der VfB während seiner Verletzungspause bis 2016 verlängert hat. Der gebürtige Nürtinger, der in Nürnberg als Spielmacher geglänzt und in der Saison 2011/12 acht Tore in den letzten zehn Bundesligaspielen erzielt hatte, brennt vor Ehrgeiz: „Ich bin in der Region geboren und spiele seit der F-Jugend beim VfB. Für mich gibt es nichts Schöneres, als jetzt wieder den Brustring zu tragen.“ Womöglich schon an diesem Samstag.