Ron Robert Zieler will und muss dem VfB Stuttgart in den nächsten 16 Spielen ein guter Rückhalt sein. Foto: Baumann

Ron Robert Zieler steht beim VfB Stuttgart im Tor. Die 2:3-Niederlage gegen den FSV Mainz 05 hat ihn geärgert, sagt er in der Sendung „Sport im Dritten“. Denn vor dem Spiel war die Mannschaft eigentlich zuversichtlich.

Stuttgart - Die 2:3-Niederlage des VfB Stuttgart gegen Mainz 05 zum Auftakt der Rückrunde ließ auch den Torhüter Ron Robert Zieler in der Nacht zum Sonntag nicht unbedingt gut schlafen. „Das war enttäuschend. Die letzten zehn Minuten waren gut, sie haben gezeigt, dass Mannschaft Moral hat und kämpft. Es gilt aber auch über die ersten 80 Minuten zu sprechen, und die waren nicht zufriedenstellend, so kann man in der Bundesliga nicht spielen“, sagte der VfB-Schlussmann am Sonntagabend in der Sendung „Sport im Dritten“. Auch hat Zieler die schlechte Stimmung im Stadion mitbekommen. „Die Pfiffe nimmt man definitiv wahr. Ich kann auch verstehen, dass die Fans enttäuscht sind. Wir hatten uns viel vorgenommen und uns gewünscht, einen kleinen Wendepunkt einzuleiten.“

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Beim VfB Stuttgart geht nichts voran, doch Zieler hat irgendwie schon erwartet, dass diese Saison keine einfache werden wird. „Die Rückrunde war phänomenal. Uns war aber klar, dass es so in dieser Form nicht weitergehen kann“, sagt der 29 Jahre alte Keeper, der sich von seinen Vorderleuten nicht im Stich gelassen fühlt – auch wenn er gegen Mainz dreimal den Ball aus dem Netz holen musste. „Fußball ist ein Teamsport, wir gewinnen und verlieren zusammen. Ich fühle mich nicht alleingelassen, ich vertraue den Jungs total. Wir müssen aber insgesamt als Mannschaft besser verteidigen, da gehören alle dazu, auch ich“, sagt Zieler und stellt sich vor seine Kameraden. „Wir wissen, dass wir es besser können, und das müssen wir für die nächsten 16 Spiele jetzt auch definitiv umsetzen.“

An Masse gehlt es dem VfB nicht

Dabei war der VfB nach Angaben des Torwarts so zuversichtlich aus dem Trainingslager in Spanien nach Hause gereist. „Wir hatten ein gutes Trainingslager. Ich hatte vor dem Spiel ein gutes Gefühl – so wie auch die ganze Mannschaft. Leider hat es nicht geklappt“, sagt Zieler. Was Trainer Markus Weinzierl anders macht als seine Vorgänger, diese Frage beantwortete er allerdings nicht direkt. „Andere Spieler sind hinzugekommen, wir haben sie integriert. Der Konkurrenzkampf ist groß, denn der Kader ist relativ groß“, meint Zieler. An Masse fehlt es dem VfB also nicht. Aber an Klasse?

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Mit dem Thema Nationalmannschaft hat Ron Robert Zieler indes abgeschlossen. „Sie ist aktuell kein Thema und interessiert mich auch nicht. Ich habe hier gerade andere Sorgen beim VfB und versuche ein guter Rückhalt zu sein. Eine Mannschaft braucht einen guten Torhüter“, sagt der sechsmalige Nationalspieler, denn gerade in der Situation, in der sich der VfB befinde, sei eine gute Leistung seinerseits wichtig. Von der Debatte um Bayern-Torhüter Manuel Neuer, der verletzt war und auch in die Kritik geraten war, hält Zieler derweil nichts. „Diese Diskussion ist überflüssig gewesen. Manuel ist ein herausragender Torhüter, ich habe das vier Jahre selber bewundern können. Aber auch Marc-André ter Stegen hat sich super entwickelt. Über die nächsten Jahre hinweg gesehen bleibt es da sicher spannend“, sagt er im Hinblick auf den Kampf um den Platz im Tor der Nationalelf.

Ein Siegen gegen Papa Raimunt

Im Studio war auch sein Vater Raimunt Zieler zu Gast. Der unterstützte seinen Sohn, auch wenn er als ehemaliger Stürmer nicht auf Anhieb damit glücklich war, dass sich Ron Robert zwischen die Pfosten stellen wollte. „Ron Robert war auch ein sehr sehr guter Stürmer. In einem Spiel hat er mal neun Tore geschossen. Als er zu mir kam mit dem Wunsch, ich will ins Tor, habe ich schon erstmal geschluckt. Ich habe ihn dann aber unterstützt in der Hoffnung, er kriegt die Hütte so voll, dass er doch wieder aus dem Tor geht. Das war dann auch der Fall – aber er ist trotzdem dringeblieben.“

Zum Abschluss war Ron Robert Zieler – der bitteren Niederlage gegen die Mainzer zum Trotz – doch noch ein Gewinner an diesem Wochenende. An der Darts-Scheibe von Sport im Dritten besiegte er seinen Vater – wenn auch nur sehr sehr knapp.