Philipp Köhn (links) wechselt nach Leipzig. Michel Witte kam vom KSC zum VfB. Foto: Baumann

Der VfB Stuttgart verliert eines seiner Top-Talente an RB Leipzig. Doch die Schwaben haben längst für adäquaten Ersatz gesorgt.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart verliert wieder einmal einen hoch veranlagten Torhüter. Philipp Köhn, der 2013 vom FC Schalke 04 zu den Schwaben wechselte, schließt sich ab sofort RB Leipzig an. Dort ist Ebbo Trautner für die Torhüter-Ausbildung zuständig. Das langjährige VfB-Urgestein wechselte letzten Sommer von Stuttgart nach Leipzig, um sich dort mit den ehemaligen VfB-Ausbildern Frieder Schrof und Thomas Albeck um die Ausbildung der Talente zu kümmern.

Köhn war absoluter Stammkeeper bei der VfB U19

Köhn absolvierte insgesamt 49 Spiele für den VfB in verschiedenen Altersklassen und war auch bei der deutschen U18 gesetzt. Dennoch entschied er sich für die Schweiz, debütierte im August 2016 in der U19-Nationalmannschaft des Alpenlandes. Köhn wurde VfB-intern viel zugetraut. „Er hat riesen Potenzial“, sagte Marco Langner, Torwarttrainer der Schwaben, bereits am Rande des Trainingslagers in Belek letzten Winter. Köhn verpasste die ersten sieben Saisonspiele in der U19-Bundesliga, stand jedoch zuletzt als absoluter Stammkeeper immer 90 Minuten bei der Mannschaft von Heiko Gerber auf dem Feld.

Leipzig konnte den Transfer dennoch realisieren, da sich Köhn noch unter Robin Dutt nicht genug wertgeschätzt fühlte und sich früh entschied, den Verein zu verlassen. Als die jetzigen Verantwortlichen Jan Schindelmeiser und Marc Kienle in die Verhandlungen eintraten, war es bereits zu spät. „Wir haben uns in mehreren Gesprächen um den Spieler bemüht. Wir hatten aber den Eindruck, dass er sich schon vor unserer Zeit zu einem Wechsel entschieden hat“, wird Kienle in der „Bild“-Zeitung zitiert.

Köhn ist der bis dato letzte aus einer langen Reihe von VfB-Nachwuchstorhütern, die den Verein verlassen haben. So wechselte einst Loris Karius (Liverpool FC) zu Manchester City, Bernd Leno direkt vom VfB II zu Bayer 04 Leverkusen, André Weis zum FC Ingolstadt (mittlerweile 1. FC Kaiserslautern), Kevin Müller wechselte vom VfB II zu Energie Cottbus und ist nun Stammtorhüter in Heidenheim. Vor Köhn wechselte Odisseas Vlachodimos nach drei Bundesligaeinsätzen zu Panathinaikos Athen, wo er ebenfalls zum Stammkeeper avancierte.

Der VfB hat längst adäquaten Ersatz für Köhn

Der VfB Stuttgart hat auf Köhns Wechsel bereits im Winter reagiert. So stehen mit Furkan Sakur und Jerome Weisheit, der die ersten sieben Saisonspiele Köhn sehr gut vertrat, zwei weitere Torhüter im Kader bereit. Aus dem jüngeren Jahrgang drängen Kevin Harr und Sebastian Hornung nach. Und erst im Winter holte der VfB mit Michel Witte ein Toptalent des 99er-Jahrgangs nach Stuttgart. Witte kam ablösefrei vom KSC und stand beim diesjährigen Juniorcup im Sindelfinger Galspalast im Tor, wo er eine gute Figur machte. „Ich freue mich, jetzt hier zu sein. Beim VfB sehe ich eine gute Perspektive für mich und möchte mithelfen, dass wir in der Tabelle bald wieder da stehen, wo wir hingehören“, sagte er am Rande des Turniers. Die VfB U19 ist mit zwei Siegen und einem Remis gut aus den Startlöchern im noch jungen Fußballjahr gekommen und aktuell Tabellenachter in der Junioren-Bundesliga.

Witte gehört zum erweiterten Kader der deutschen U17-Nationalmannschaft und trainiert bereits bei den VfB-Profis mit, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Zuletzt war dies vergangenen Samstag der Fall. Witte kann bereits auf einen Oberliga-Einsatz für den KSC II zurückblicken und wird sich voraussichtlich mit Weisheit einen Zweikampf um die Nummer eins der U19 liefern. Am 28. Februar hat er die erste Chance auf einen Pflichtspieleinsatz. Dann steht das U19-Stadtderby gegen die Stuttgarter Kickers auf dem Spielplan.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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