Rani Khedira als Ersatz für William Kvist? Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB muss bis Weihnachten ohne William Kvist auskommen.Das könnte eine Chance für Rani Khedira in den Kader der Profis zu rücken.

Stuttgart - Am Mittwochabend noch galt beim VfB Stuttgart das Motto: Gerade noch einmal gutgegangen. Gegen den FC Augsburg enttäuschte das Team von Trainer Bruno Labbadia zwar über weite Strecken spielerisch, am Ende gab dennoch einen 2:1-Sieg und drei Punkte. Am Tag danach galt dieses Motto nicht mehr.

Denn da wurde der linke Fuß von William Kvist, der dem Dänen schon seit längerer Zeit Schmerzen bereitet, genauer untersucht – was eine niederschmetternde Diagnose zur Folge hatte: Überlastungsreaktion, mindestens vier Wochen Pause. „Das ist natürlich sehr bitter“, klagte Kvist. Und Trainer Labbadia meinte: „Das trifft uns natürlich hart.“ Immerhin: Es hätte alles noch viel schlimmer kommen können.

Wird eine solche Überlastungsreaktion nämlich nicht rechtzeitig festgestellt, droht ein Ermüdungsbruch – und die Zwangspause wird noch viel länger. So wie bei Georg Niedermeier, den vor Beginn der vergangenen Saison ein beginnender Ermüdungsbruch mehrere Wochen lang außer Gefecht setzte.

Doch auch so ist die Vorrunde für Kvist gelaufen, er fehlt dem VfB in den kommenden Bundesligaspielen bei der SpVgg Greuther Fürth, gegen den FC Schalke 04 und in Mainz. Zudem verpasst der Mittelfeldspieler das letzte und entscheidende Gruppenspiel der Europa League gegen Molde FK und das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Köln. „Ich hätte der Mannschaft in diesen Spielen gerne geholfen“, sagte Kvist, der bis zum Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde wieder fit sein möchte.

Der VfB muss also bis Weihnachten ohne seinen zentralen defensiven Mittelfeldspieler auskommen, was vermutlich zur Folge hat, dass Rani Khedira in den Kader der Profis rückt. Der jüngere Bruder von Nationalspieler Sami Khedira war bereits in Bukarest dabei, als Christian Gentner auszufallen drohte. Zudem stellt sich die Systemfrage neu.

William Kvist spielte zuletzt allein in der Defensivzentrale. Christian Gentner und Zdravko Kuzmanovic könnten ihn auf dieser Position eins zu eins ersetzen. Allerdings setzen beide auch gerne offensiv Akzente, so dass eine Rückkehr zum 4-2-3-1-System mit zwei Spielern auf der Sechser-Position denkbar ist. Gentner und Kuzmanovic würden dann nebeneinander auflaufen, Raphael Holzhauser oder Tamas Hajnal die Spielmacherrolle allein übernehmen.