Innenverteidiger Toni Sunjic besitzt gute Chancen, in die Startelf des VfB zurückzukehren. Foto: Baumann

Weil so gut wie alle Stuttgarter Spieler fit sind, wächst im VfB-Kader der Konkurrenzkampf. „Es gibt viele interne Duelle“, sagt der Trainer Hannes Wolf vor der Partie am Montag gegen Hannover.

Stuttgart - Wenn Hannes Wolf über seine Arbeit mit der Mannschaft spricht, dann wählt er ausschließlich die „Wir“-Form – denn der VfB-Cheftrainer ist eben ein Teamplayer aus Überzeugung. Diesmal, in Einstimmung auf das Heimduell gegen Hannover 96, hätte der Coach allerdings die „Ich“-Form wählen können, denn sein Assistent Miguel Moreira, der auf Wolfs erster Trainerstation noch dessen Kapitän war, der hütet mit einer Virusinfektion das Bett.

Ansonsten allerdings kann sich Hannes Wolf über den Krankenstand nicht beklagen. Marcin Kaminski und Florian Klein fielen unter Woche mit einer Erkältung mal kurzfristig aus – doch ansonsten meldet der frisch gebackenen Tabellenführer der zweiten Fußball-Bundesliga ein volles Haus auf dem Clubgelände. Der langzeitverletzte Tobias Werner mischt wieder im Teamtraining mit – und der Torjäger Daniel Ginczek ist gar einen Schritt weiter: er steht wieder voll im Saft. „Er konnte intensiv trainieren wie lange nicht“, sagt Hannes Wolf, der den Stürmer daher „sehr wahrscheinlich“ in 18-Mann-Kader für das Duell gegen die Niedersachsen einbauen wird.

„Tabellenplatz eins wirkt sich natürlich positiv auf die Stimmung aus“, sagt Hannes Wolf, der aufgrund der allgemeinen Fitness seiner Spieler im 25-Mann-Kader des VfB diesmal aber wieder die Qual der Wahl hat. Da die Erfolgswelle mit 16 von 18 möglichen Punkten aus den vergangenen sechs Spielen anhält, hat sich eine Startelf herauskristallisiert, an der Wolf zuletzt nur noch geringere Modifikationen vornahm. Die Krux bei derlei Konstanz: Durch das große Angebot an Spielern wächst bei dem ein oder anderen auch der Unmut über seine Nichtberücksichtigung, so wie zuletzt beim Edelreservisten Kevin Großkreutz.

Es gibt auch Frust bei einigen VfB-Spielern

Auch Wolf weiß, dass momentan nicht jeder seiner Profis happy ist. „Natürlich gibt es da Frust“, sagt der Trainer. „Das ist aber in jeder Fußballmannschaft der Fall und ist nichts VfB-spezifisches.“ Während bei einigen Spielern wie Stephen Sama, Philip Heise oder Boris Tashchy die Zeichen auf Abschied in der Winterpause stehen, belebt auf einige Positionen tatsächlich die Konkurrenz das Geschäft. „Es gibt aktuell viele Duelle im Kader“, sagt Wolf. Da wären etwa die Zweikämpfe von Benjamin Pavard mit Kevin Großkreutz hinten rechts oder von Matthias Zimmermann mit Hajime Hosogai auf der Sechs. In der Innenverteidigung sieht es nach einem Wechsel aus: Durch die Erkältung von Kaminski hat der robuste Toni Sunjic gegen Hannover gute Aussichten auf einen Startplatz neben Timo Baumgartl.