Keine Zeit, sich zurückzulehnen: Sportchef Thomas Hitzlsperger Foto: Baumann

Zwei Tage nach der Pleite gegen Union Berlin geht der Blick von VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger nach vorne. Am Mittwoch sprach der 37-Jährige über die Folgen des Abstiegs und das zukünftige Gesicht der Mannschaft.

Stuttgart - Die tiefen Augenringe sind verschwunden, die Blässe im Gesicht ist frischer Farbe gewichen. Thomas Hitzlsperger hat den Schock des Abstiegs aus der Fußball-Bundesliga zumindest äußerlich überwunden. Am Rande des Trainingsplatzes sprach der Vorstand des künftigen Zweitligisten VfB Stuttgart am Mittwoch über. . .

. . . den Abstieg: „Der Schock sitzt immer noch tief. Aber wir wussten, dass es so kommen kann, deswegen trifft es uns jetzt nicht unvorbereitet. Es hilft jetzt kein Jammern mehr, die Arbeit muss weitergehen. Wir haben keine Zeit zu verlieren.“

. . . Nicolas Gonzalez` Rolle im Rückspiel: „Die Aktion vor dem Freistoßtor war natürlich sehr unglücklich von ihm. Das habe ich ihm auch gesagt. Es wäre aber völlig verfehlt, ihn allein für irgendetwas verantwortlich zu machen.“

. . . die Bereitschaft von Mario Gomez und Daniel Didavi, in der zweiten Liga weiterzumachen: „Wir werden noch einmal miteinander sprechen. Klar ist, dass auch sie ihren Anteil daran haben, dass es so gekommen ist. In unserem Gespräch wird es um die Frage gehen, wie wir die neue Saison angehen wollen und wie sie uns vielleicht helfen können, dass es wieder besser wird. “

. . . die Zukunft von Christian Gentner, Dennis Aogo und Andreas Beck, deren Verträge auslaufen: „Da gilt das Gleiche. Ich werde auf die Spieler kommende Woche zugehen. Bis jetzt war noch nicht die Zeit dazu.“

. . . die Zukunft von Ozan Kabak: „Er hat sich in Berlin das Nasenbein gebrochen und wird jetzt erst einmal in der Türkei operiert. Er ist ein sehr talentierter Spieler, es wird schwierig, ihn zu halten.“

. . . die Zukunft von Alexander Esswein: „Es gibt nach dem Abstieg keine verpflichtende Kaufoption mit Hertha BSC. Bei ihm müssen wir überlegen, ob er auch in der zweiten Liga zu unserem Kader gehören wird.“

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. . . feststehende Personalien: „Philipp Klement vom SC Paderborn wird beim Trainingsauftakt am 19. Juni zu uns dazu stoßen. Ich bin unheimlich froh, dass ein Spieler mit solch einer Qualität zu uns kommen wird. Anto Grgic wird fest zum FC Sion wechseln, Hans Sarpei wird sich Greuther Fürth anschließen.“

. . . die Ziele in der zweiten Liga: „Ganz klar der sofortige Wiederaufstieg. Das soll, das muss unser Ziel sein. Ich denke, dafür haben wir das Potenzial. Gleichzeitig möchten wir wieder mehr Spieler aus unserem eigenen Nachwuchs einbauen und diese Spieler besser machen. Die zweite Liga ist dafür sicher ein gutes Sprungbrett.“

. . . die finanziellen Möglichkeiten: „Wir haben die Möglichkeiten, einen guten Kader zusammenzustellen. Über die Größenordnung möchte ich auch mit Blick auf die Frage nach dem Einstieg eines weiteren Investors nicht sprechen.“

. . . den neuen Trainer Tim Walter: „Klar ist auch er enttäuscht, er hätte gern in der Bundesliga begonnen. Aber er hat sich für den Trainerjob bei uns entschieden und nicht für einen Job in der Bundesliga.“

. . . die enttäuschten Fans: „Ich hoffe sehr, dass sie uns die Treue halten und uns weiter so toll unterstützen. Es liegt allein an uns, ob es wieder so kommen wird.“

. . . den umstrittenen Präsidenten Wolfgang Dietrich: „Ich muss meinen Job so gut wie möglich machen. Das ist mein Aufgabenbereich. Deshalb kann ich dazu nichts sagen.“

. . . Gerüchte über einen möglichen Absprung von Sportdirektor Sven Mislintat: „Davon habe ich nichts gehört. Sven wird natürlich mit uns in die zweite Liga gehen.“