Der russische Club Krasnodar will VfB-Außenverteidiger Cristian Molinaro verpflichten. Der spielt beim VfB keine Rolle mehr. Foto: dpa

Lange hatte er warten müssen, nun ist das Angebot da. Der russische Club FK Kuban Krasnodar will den Abwehrmann Cristian Molinaro verpflichten.  

Stuttgart -Trainer Bruno Labbadia sagte nach dem 1:1 im Hinspiel gegen Botev Plovdiv, „dass wir in die Partie reingehen, als ob es 0:0 steht – wir wollen ein gutes Spiel abliefern.“ Dagegen hat sicher auch Linksverteidiger Cristian Molinaro nichts einzuwenden – dumm nur, dass er dabei wohl auch gegen Plovdiv nicht mithelfen darf. Molinaro spielt beim VfB Stuttgart keine Rolle mehr. Er steht vor dem Abflug.

Lange hatte er warten müssen, nun ist das Angebot da. Der russische Club FK Kuban Krasnodar will den Abwehrmann verpflichten. „Moli ist stark interessiert“, sagt Molinaros Berater Maurizio Gaudino, „und ich hoffe sehr, dass sich die beiden Vereine einigen.“ Zurzeit laufen die Verhandlungen über einen E-Mail-Verkehr. Und auch wenn VfB-Sportvorstand Fredi Bobic sagt, dass er in der Sache noch vorsichtig sei, ist Molinaros Wechsel wohl nur noch eine Frage der Zeit. Krasnodar, in der vergangenen Saison Fünfter in Russland und zurzeit wie der VfB in der Europa-League-Qualifikation im Einsatz, bietet dem Italiener einen Zweijahresvertrag. „Moli ist beim VfB ja nicht mal mehr dritte Wahl“, sagt Gaudino, „ich hoffe deshalb sehr auf eine schnelle und vernünftige Lösung im Sinne des Spielers.“

Spiel gegen Dynamo brachte Fass zum Überlaufen

Der VfB bekäme im Falle eines Transfers noch eine Ablöse für einen quasi ausgebooteten Profi, dessen Vertrag 2014 ohnehin ausläuft. Und obendrein könnte der Club aus Cannstatt Molinaros Gehalt (rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr) einsparen. „Cristian verspürt schon seit längerer Zeit kein Vertrauen beim Trainerteam“, sagt Gaudino.

Das Fass zum Überlaufen brachten die Vorgänge rund ums DFB-Pokalspiel bei Dynamo Berlin (2:0) am vergangenen Wochenende. Bruno Labbadia ließ Konstantin Rausch und Arthur Boka zuhause. Molinaro machte sich Hoffnungen auf einen Einsatz, doch der Trainer beorderte Gotoku Sakai von der rechten auf die linke Abwehrseite – und Molinaro (30) schmorte auf der Bank. „Das waren für ihn gleich mehrere Schläge ins Gesicht“, sagt Gaudino.

Der Verteidiger, der 2010 von Juventus Turin zum VfB kam, hat an diesen Zuständen aber zumindest eine Teilschuld. Seine Leistungen waren größtenteils durchwachsen, in der Defensive war er anfällig – und im Angriffsspiel landetet seine Flanken zuletzt häufig hinter dem Tor.