VfB-Profi Antonio Rüdiger für Deutschland am Ball Foto: dpa

Abwehrspieler Antonio Rüdiger hat sich unter Huub Stevens stabilisiert. Der Lohn ist die Nominierung für das Testspiel der Nationalmannschaft gegen Polen.

Abwehrspieler Antonio Rüdiger hat sich unter Huub Stevens stabilisiert. Der Lohn ist die Nominierung für das Testspiel der Nationalmannschaft gegen Polen.

Stuttgart/Frankfurt - Den einen Grund zur Freude hatten Antonio Rüdiger und der VfB Stuttgart bereits am vergangenen Samstag, als nach dem Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg der Klassenverbleib gesichert war. Nun gab es noch vor dem Saisonfinale eine Zugabe. Der Innenverteidiger des VfB wurde von Bundestrainer Joachim Löw für das Testspiel am kommenden Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) in Hamburg gegen Polen nominiert – und steht damit erstmals im A-Kader der Nationalmannschaft.

Gut, der Charakter des Spiels ist ein Besonderer, da vor allem aufgrund nationaler Pokalendspiele gleich 20 von 30 Akteuren aus dem vorläufigen WM-Kader fehlen. Die Neulinge, die dabei sind, dürfen sich dennoch freuen. Einerseits, weil sie sich für einen fixen Platz im Aufgebot für Brasilien empfehlen können – wie etwa die Schalker Leon Goretzka und Max Meyer oder der Hoffenheimer Kevin Volland. Oder aber, weil sie ihre Berufung als Signal für die kommenden Jahre werten können. Oliver Bierhoff, der Manager der Nationalmannschaft, hat die Partie gegen die nicht für die WM qualifizierten Polen jedenfalls als „Zukunftsspiel“ bezeichnet.

Bundestrainer Joachim Löw („Ein Spiel mit Aussicht“) nahm vor allem die Spieler in die Pflicht, die noch um das Ticket nach Brasilien kämpfen. „Es fehlen einige Spieler, aber wir müssen deswegen nicht den Fußball-Notstand ausrufen“, sagte er am Donnerstag bei der Vorstellung des Kaders in Frankfurt. Tatsächlich könnten die nominierten Spieler vor einer „finalen Entscheidung“ über den WM-Kader Werbung in eigener Sache machen, um „noch auf den WM-Zug aufzuspringen“.

Für Antonio Rüdiger besteht diese Chance nach menschlichem Ermessen nicht mehr. Dennoch darf sich der 21-Jährige bestätigt fühlen. Nach unsteten Monaten hat er unter VfB-Trainer Huub Stevens endlich zu Stabilität gefunden und die Zahl seiner unnötigen Patzer und unüberlegten Aktionen deutlich minimiert. „Der Trainer gibt mir viele Tipps mit auf den Weg“, sagt der Abwehrspieler unlängst, am Donnerstag wollte sich der erste Nationalspieler des VfB seit Cacau dagegen überraschend nicht äußern.

Auch die Verantwortlichen des Clubs schwiegen, dabei untermauert Rüdigers Nominierung den Plan, in Sachen Nachwuchsförderung bald wieder zu den Besten gehören zu wollen. Der nächste Kandidat für einen Einsatz im Nationalteam ist Stürmer Timo Werner (18).