Matthieu Delpierre Foto: dpa

Delpierre trainiert wieder mit der Mannschaft. Lehmann muss dagegen erst einmal pausieren.

Stuttgart - Als es passiert war, machte sich Matthieu Delpierre keinen großen Kopf. Im Training vor dem Bundesligaspiel gegen 1899 Hoffenheim hatte sich der VfB-Kapitän den kleinen Zeh gebrochen. Das hielt ihn nicht davon ab, beim 3:1-Sieg Mitte Dezember dank einer schmerzstillenden Spritze 90 Minuten lang auf dem Platz zu stehen. Danach war Winterpause. Als sich die Profis der Roten kurz nach Weihnachten wieder trafen, nahm sich der Franzose noch etwas zurück und absolvierte individuelles Training.

Wo war also das Problem?

Das Problem ist, dass Delpierre (28) seither kein Spiel mehr für den VfB bestritten hat. Gegen Wolfsburg, Freiburg und gegen Dortmund nahm Georg Niedermeier seinen Platz in der Innenverteidigung ein, und ob Delpierre am Samstag in Nürnberg wieder auflaufen kann, ist fraglich.

Kleines Malheur, große Wirkung.

Noch immer rätselt Delpierre, ob er sich zu schnell zu viel zugemutet hat, jedenfalls wurden die Beschwerden schlimmer statt besser. Bevor sie chronisch werden konnten, verordneten ihm die Ärzte eine weitere Pause. Vor einer höheren Belastung musste der gebrochene Zeh erst komplett ausheilen. Dieses Stadium hat Delpierre inzwischen erreicht. Am Mittwoch kehrte er ins Mannschaftstraining zurück, mischte im Trainingsspiel gegen den VfB II munter mit und scheute auch nicht vor Zweikämpfen zurück. Falls der Zeh über Nacht keine Reaktion zeigt, kann Delpierre wieder voll einsteigen. Doch auch dann ist es fraglich, ob er in Nürnberg in die Mannschaft zurückkehrt. Zum einen hätte er nur wenig Zeit für die Vorbereitung, zum anderen hat Trainer Christian Gross gerade seine Stammformation gefunden, die er nur ungern ändert, und schließlich hat Niedermeier seine Sache bisher gut gemacht. Andererseits ist Delpierre der Kapitän und deutlich erfahrener als die Leihgabe aus München.

Im Training am Mittwoch fehlte auf Anraten der Ärzte auch Jens Lehmann, der beim 4:1-Sieg gegen Dortmund kurz nach dem Anpfiff mit Niedermeier zusammengeprallt war und sich dabei einen Pferdekuss zugezogen hatte. Nur mit Mühe und unter Schmerzen konnte der Torhüter weiterspielen, um ein Haar hätte er ausgewechselt werden müssen. Dass er ein Problem hatte, zeigte sich an seinen Torabschlägen und Pässen, die er mit dem ungewohnten linken Fuß und deshalb unkontrollierter als sonst ausführte.

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