Verletzt am Boden: Daniel Didavi musste gegen Nürnberg schon nach 25 Minuten ausgewechselt werden. Foto: Baumann

Den VfB plagt Verletzungspech: Timo Gebhart und Daniel Didavi fallen mehrere Wochen aus.

Stuttgart - Wenn die Folgen nicht ganz so bitter wären, könnte man scherzen und sagen: Andreas Wolf hat einen Lauf. Wozu dieser führt, hat mit Spaß aber überhaupt nichts zu tun. Am vergangenen Wochenende beförderte der Abwehrspieler des 1. FC Nürnberg Leverkusens Stürmer Stefan Kießling mit einem rüden Foul auf die Krankenstation. Diagnose: Riss des Syndesmosebandes. Und am Mittwoch legte Wolf nach.

Bereits nach wenigen Minuten kam es zu einem Zweikampf mit Timo Gebhart, hinterher klaffte im Bereich der rechten Achillessehne des VfB-Mittelfeldspielers eine sieben Zentimeter lange Fleischwunde, die auch ihn nun zur Pause zwingt. Dabei hatte er wohl noch Glück im Unglück. Denn Gebhart spürte zwar den Schmerz, sah die Wunde unter seinem Stutzen aber nicht - und spielte bis zur Pause weiter. Erst dann wurde das Ausmaß der Aktion sichtbar. Die Wunde war derart tief, dass die Achillessehne zum Teil sichtbar war, zudem hatte Gebhart viel Blut verloren. "Da war ich erst einmal geschockt", sagte der U-21-Nationalspieler. Noch in der Nacht wurde die Wunde gereinigt und genäht. Vor Mitte Oktober wird der Flügelspieler somit nicht ins Training zurückkehren. Was doppelt bitter ist.

Drei Alternativen für Gross

Denn Gebhart fehlt damit auch als möglicher Ersatz für Daniel Didavi. Das Talent hatte sich in den vergangenen Wochen in die Stammformation gespielt und belebte den linken Flügel des VfB. Doch auch sein Höhenflug ist nun erst einmal gestoppt. Im Spiel gegen Nürnberg kam er unglücklich auf einem Fuß eines Gegenspielers auf - und erlitt einen Teilabriss des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk, also die Verletzung, die Michael Ballack die WM-Teilnahme kostete. Auch für ihn gilt: Vor Mitte, eher sogar Ende Oktober wird er wohl nicht wieder spielen können. Weshalb das Personal auf den Außenpositionen langsam knapp wird, da auch Johan Audel nach seiner Operation noch nicht fit ist. "Dass jetzt gleich zwei weitere Offensivspieler ausfallen, ist bitter", sagte VfB-Trainer Christian Gross, "aber das gehört zum Fußball."

Auf Links muss Gross daher improvisieren - und hat drei Alternativen: Mauro Camoranesi, der aber wohl auf der anderen Seite gebraucht wird, Arthur Boka oder - die wahrscheinlichste - Martin Harnik.