Odisseas Vlachodimos: Seit Juli 2014 zählt der Torhüter zum Erstliga-Kader des VfB – Bundesliga-Spiele hat er aber noch keine bestritten. Foto: Baumann

Seit 2002 gehört Odisseas Vlachodimos zum VfB Stuttgart – obwohl ihm zwei neue Konkurrenten vor die Nase gesetzt wurden, hat der einstige Jugend-Nationalspieler die Hoffnung auf einen Stammplatz in der Bundesliga nicht aufgegeben.

- Herr Vlachodimos, Sie sind in den sozialen Netzwerken sehr aktiv. 23 000 Fans auf Facebook und über 100 Follower auf Twitter. Pflegen Sie diese Kanäle selbst?
Fast ausschließlich, ja. Die Beiträge kommen von mir. Bei der Betreuung der Kanäle hilft mir meine Agentur.
Ist Social Media ein wichtiges Thema?
Ich finde es wichtig, die Fans auf dem neusten Stand zu halten und ihnen Einblicke geben zu können, an die sie sonst vielleicht nicht kommen. Ich selbst lese auch viel mit und freue mich über das positive Feedback, das ich erhalte.
Ist das Stimmungsbild immer positiv?
Ja. Es motiviert mich auch zusätzlich, zu wissen, dass die Fans hinter mir stehen.
Wie ist die Stimmung in der Mannschaft aktuell, nach den beiden bitteren Niederlagen?
Wir sind einerseits enttäuscht, denn wir hätten die Spiele nicht verlieren müssen, waren sowohl gegen den 1. FC Köln als auch beim Hamburger SV die bessere Mannschaft. Andererseits sind wir von unserem Weg überzeugt und optimistisch, dass wir am Samstag gegen Eintracht Frankfurt den ersten Dreier einfahren.
Der VfB hat vor der Saison zwei neue Keeper geholt. Zwei neue Konkurrenten für Sie. Ansporn oder Stimmungskiller?
Auf jeden Fall ein Ansporn. Ich war schon vergangene Saison der Herausforderer, insofern hat sich für mich nichts geändert. Ich möchte weiterhin mein Bestes auf dem Platz geben. Alles Weitere entscheidet der Trainer.
Wie muss man sich das Klima bei drei Torhütern vorstellen?
Man hilft, fördert und motiviert sich gegenseitig, nur so können wir uns weiterentwickeln. Nur so wird jeder besser. Wir verstehen uns sehr gut. Mit Przemyslav Tyton bin ich bei den Reisen auf dem Zimmer.
Trainer Alexander Zorniger hat in wenigen Wochen ein neues System, eine neue Taktik, eine neue Spielphilosophie implementiert. Was hat sich für das Torwartspiel verändert?
Der Trainer fordert von uns, dass wir noch mehr mitspielen, noch höher stehen, um auch Pässe in die Tiefe ablaufen zu können. Man muss das Spiel noch intensiver lesen als zuvor. Mir gefällt diese Spielweise, es kommt meinem Spiel entgegen. Ich fühle mich sehr wohl mit der Philosophie.
Inwiefern verändert sich das tägliche Training?
Das hat sich eigentlich kaum verändert. Wir haben weiterhin unser Torwart-spezifisches Training, dazu kommen eben noch bestimmte Spielformen, die das ablaufen von Bällen in den Fokus stellen. Wichtig für uns Keeper waren da die beiden Trainingslager, wo wir mit der Mannschaft trainiert haben, um die Abläufe bestmöglich einzustudieren. Das Erlernte konnten wir in den Testspielen gleich umsetzen.
Gibt es einen Bereich in Ihrem Spiel von dem Sie sagen, dass er verbesserungswürdig ist?
Ich bin ein junger Torwart, ich kann mich noch in allen Bereichen stark verbessern und dazulernen. Die mit dem Alter zunehmende Erfahrung wird mir ebenso weiterhelfen. Wenn ich mich auf etwas festlegen müsste, dann wäre es der linke Fuß. Grundsätzlich arbeite ich jeden Tag daran, besser zu werden und mein Spiel zu verfeinern.
In den letzten Wochen haben Sie nicht sehr viel Einsatzzeit bekommen. Wird man da nicht ungeduldig, weil man sich beweisen möchte?
Nein. Ich bin ein junger Spieler, meine Karriere liegt noch vor mir. Mein Ziel, mein Traum ist es weiterhin, beim VfB die Nummer Eins zu werden.
Also ist auch ein Tapetenwechsel kein Thema?
Nein, momentan denke ich nicht an einen Wechsel und werde alles geben, um meine Chance zu bekommen.
Verfolgen Sie einen Karriereplan mit einem klar definierten Ziel?
Fußball ist ein Tagesgeschäft und schwer planbar. Wer weiß schon, was in einem oder zwei Jahren ist? Ich versuche Tag für Tag meine Leistung abzurufen und besser zu werden. Alles Weitere kommt von allein.