Julian Schieber, der verletzte VfB-Stürmer, hofft noch in diesem Jahr auf sein Comeback.
Stuttgart - Seit fünf Monaten quält sich Julian Schieber mit einer Verletzung nach der anderen. Jetzt trainiert der Stürmer des VfB Stuttgart wieder mit dem Ball und schöpft neue Hoffnung: Das Ende seiner Leidenszeit kommt allmählich in Sicht.
Am Samstag spielt der VfB beim 1. FC Nürnberg, und obwohl Julian Schieber (22) dann nur auf der Tribüne sitzen wird, ist es ein besonderes Spiel für ihn. Schließlich hat er vergangene Saison als Leihspieler der Franken seinen Durchbruch als Bundesligastürmer geschafft. Auf sieben Tore und neun Vorlagen war er in 28 Spielen gekommen. In seinem 29. Spiel, dem letzten der Saison 2010/11, wollte er seine Quote erhöhen. Wollte - bis ein Muskelbündelriss im Oberschenkel dazwischenkam. Damit begannen seine Leiden, die bis heute anhalten. Wobei - es wird besser. Eine dreiwöchige Behandlung beim renommierten Physiotherapeuten Josef Schadhauser in Traunreut hat angeschlagen. "Die Schmerzen gehen zurück", sagt Schieber, "seit Montag spüre ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin."
Seit Montag trainiert er in der VfB-Reha-Welt. Mehr noch: Seit Montag geht er mit Fitnesstrainer Christos Papadopoulos auf den Platz und macht leichte Ballübungen. Leicht und dennoch intensiv: "Eine Stunde mindestens." Das ist mehr, als er vor kurzem noch erwarten konnte. "Wenn ich auf dem Platz stehe, ist das richtig befreiend. Das macht richtig Spaß", sagt er.
Kein Wunder, der Muskelbündelriss war ja nur der Anfang. Oder besser: eine Episode in einer Serie von Verletzungen. Ende Januar litt er an einer Schambeinentzündung, Ende Februar folgte eine Meniskusoperation, dann der Bündelriss. Die folgende Fehlbelastung führte wieder zu einer Schambeinreizung. Beim Test gegen den SSV Reutlingen vor der Saison war er zwar dabei, machte sogar ein Tor, doch danach ging gar nichts mehr. Die Diagnose: chronische Schambeinastentzündung. "Eine undankbare Verletzung", sagt Schieber, was reichlich untertrieben ist. Die ganze Hüfte war instabil - und die Schmerzen an Adduktoren, Becken und Leiste waren schier unerträglich. Ob er spazieren ging, ins Auto stieg oder nur im Bett lag, jede Bewegung tat weh. Schieber berührt sein Gegenüber leicht am Oberarm und sagt: "So etwas hat schon höllische Schmerzen bereitet." Auf Tabletten oder Spritzen hat er verzichtet, "weil ich sonst den Schmerzgrad nicht mehr hätte beurteilen können".
Als "sehr quälende Phase" umschreibt er diese Zeit: "Du kannst dich nur schwer ablenken, weil immer die Schmerzen da sind, weil du nichts anderes im Kopf hast als den Gedanken: Wie geht es weiter?" Umso erstaunlicher, dass er mit sich und seinen trüben Gedanken weitgehend allein geblieben ist. Den Fragen seiner Eltern, die in Unterweissach leben, ist der Backnanger ausgewichen: "Ich bin so ein Typ. Zu Hause rede ich ungern über Fußball oder gar Verletzungen. Da bin ich froh, dass ich Sohn sein darf."
Sohn ist er immer, doch jetzt ist er immer mehr auch wieder Fußballer, Tag für Tag ein Stück mehr. Schieber horcht in seinen Körper hinein, hofft auf die Rückkehr ins Mannschaftstraining, doch eine Prognose wagt er nicht. Seine Physiotherapeuten können ihm in dieser Hinsicht auch nur wenig helfen. "Ich muss entscheiden, wie viel Training mein Körper verträgt - und letztendlich auch, wann ich voll belasten kann", sagt Schieber. Ende Oktober hat Mannschaftsarzt Ray Best mal avisiert. "Wir haben keinen Masterplan, aber das könnte hinhauen", sagt Schieber, "dann wären es immer noch genug Wochen und Spiele bis Weihnachten. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr noch spielen kann."
Zum Spiel in Nürnberg reist er am Samstag mit, zurück zu den Freunden in vertrauter Umgebung. Zu ihnen zählt auch die Familie seiner Freundin Stefanie, die er in seiner Zeit beim Club kennengelernt hat: "Aber nicht beim Fußball, damit hat sie nichts am Hut." Kein Nachteil, dann muss er schon nicht darüber reden.
Am Samstag spielt der VfB beim 1. FC Nürnberg, und obwohl Julian Schieber (22) dann nur auf der Tribüne sitzen wird, ist es ein besonderes Spiel für ihn. Schließlich hat er vergangene Saison als Leihspieler der Franken seinen Durchbruch als Bundesligastürmer geschafft. Auf sieben Tore und neun Vorlagen war er in 28 Spielen gekommen. In seinem 29. Spiel, dem letzten der Saison 2010/11, wollte er seine Quote erhöhen. Wollte - bis ein Muskelbündelriss im Oberschenkel dazwischenkam. Damit begannen seine Leiden, die bis heute anhalten. Wobei - es wird besser. Eine dreiwöchige Behandlung beim renommierten Physiotherapeuten Josef Schadhauser in Traunreut hat angeschlagen. "Die Schmerzen gehen zurück", sagt Schieber, "seit Montag spüre ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin."
Seit Montag trainiert er in der VfB-Reha-Welt. Mehr noch: Seit Montag geht er mit Fitnesstrainer Christos Papadopoulos auf den Platz und macht leichte Ballübungen. Leicht und dennoch intensiv: "Eine Stunde mindestens." Das ist mehr, als er vor kurzem noch erwarten konnte. "Wenn ich auf dem Platz stehe, ist das richtig befreiend. Das macht richtig Spaß", sagt er.
Kein Wunder, der Muskelbündelriss war ja nur der Anfang. Oder besser: eine Episode in einer Serie von Verletzungen. Ende Januar litt er an einer Schambeinentzündung, Ende Februar folgte eine Meniskusoperation, dann der Bündelriss. Die folgende Fehlbelastung führte wieder zu einer Schambeinreizung. Beim Test gegen den SSV Reutlingen vor der Saison war er zwar dabei, machte sogar ein Tor, doch danach ging gar nichts mehr. Die Diagnose: chronische Schambeinastentzündung. "Eine undankbare Verletzung", sagt Schieber, was reichlich untertrieben ist. Die ganze Hüfte war instabil - und die Schmerzen an Adduktoren, Becken und Leiste waren schier unerträglich. Ob er spazieren ging, ins Auto stieg oder nur im Bett lag, jede Bewegung tat weh. Schieber berührt sein Gegenüber leicht am Oberarm und sagt: "So etwas hat schon höllische Schmerzen bereitet." Auf Tabletten oder Spritzen hat er verzichtet, "weil ich sonst den Schmerzgrad nicht mehr hätte beurteilen können".
Als "sehr quälende Phase" umschreibt er diese Zeit: "Du kannst dich nur schwer ablenken, weil immer die Schmerzen da sind, weil du nichts anderes im Kopf hast als den Gedanken: Wie geht es weiter?" Umso erstaunlicher, dass er mit sich und seinen trüben Gedanken weitgehend allein geblieben ist. Den Fragen seiner Eltern, die in Unterweissach leben, ist der Backnanger ausgewichen: "Ich bin so ein Typ. Zu Hause rede ich ungern über Fußball oder gar Verletzungen. Da bin ich froh, dass ich Sohn sein darf."
Sohn ist er immer, doch jetzt ist er immer mehr auch wieder Fußballer, Tag für Tag ein Stück mehr. Schieber horcht in seinen Körper hinein, hofft auf die Rückkehr ins Mannschaftstraining, doch eine Prognose wagt er nicht. Seine Physiotherapeuten können ihm in dieser Hinsicht auch nur wenig helfen. "Ich muss entscheiden, wie viel Training mein Körper verträgt - und letztendlich auch, wann ich voll belasten kann", sagt Schieber. Ende Oktober hat Mannschaftsarzt Ray Best mal avisiert. "Wir haben keinen Masterplan, aber das könnte hinhauen", sagt Schieber, "dann wären es immer noch genug Wochen und Spiele bis Weihnachten. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr noch spielen kann."
Zum Spiel in Nürnberg reist er am Samstag mit, zurück zu den Freunden in vertrauter Umgebung. Zu ihnen zählt auch die Familie seiner Freundin Stefanie, die er in seiner Zeit beim Club kennengelernt hat: "Aber nicht beim Fußball, damit hat sie nichts am Hut." Kein Nachteil, dann muss er schon nicht darüber reden.