Der VfB Stuttgart setzt für die Zukunft auf seine Talente aus dem Jahrgang 2005. Zu den Jungs aus dem eigenen Nachwuchs könnte bald ein international begehrter Stürmer stoßen.
Man kann ja nicht gerade behaupten, sie würden ihr vermeintliches Supertalent einfach so ziehen lassen. Beim serbischen Erstligaclub FK Vojvodina Novi Sad wissen sie seit Monaten, dass Jovan Milosevic den Club verlassen möchte. Aber Marko Jovanovic, der Sportdirektor, sagt weiterhin: „Unser Wunsch ist es immer noch, dass er bei uns bleibt.“ Und: „Wir geben nicht auf, weil wir überzeugt sind, dass es das Beste für ihn ist, in Vojvodina zu bleiben und sich hier weiterzuentwickeln.“
In einem sehr langen Statement hat der Sportchef des Clubs jüngst die Lage rund um den 1,92 Meter großen Stürmer geschildert. Beschrieben, dass man ein erstes Angebot zur Vertragsverlängerung nachgebessert habe, dass man nun Konditionen geboten habe, die man als 17-Jähriger im serbischen Fußball eigentlich nicht ausschlagen kann. „Aber dann mussten wir lernen, dass es noch immer der Wunsch von Milosevic ist, nach Deutschland zu wechseln – und dass sich an dieser Meinung seit März nichts geändert hat.“ Seit März dieses Jahres hat das Sturmtalent Kontakt zum VfB Stuttgart.
Zahlreiche Talente haben langfristige Verträge
Beim Bundesligisten ist man überzeugt, einige Talente aus dem Jahrgang 2005 beisammen zu haben, die in den kommenden Jahren das Erstligateam bereichern können. Laurin Ulrich, Samuele di Benedetto, Dennis Seimen, Alexandre Azevedo, Luca Raimund, Paulo Fritschi – mit allen hat der VfB im vergangenen Sommer langfristige Verträge abgeschlossen. Und schon unter dem Sportdirektor Sven Mislintat war der Plan gereift, noch einen wuchtigen Stürmer dazuzuholen. Eben Jovan Milosevic, von dessen Stärken man überzeugt ist.
Ein starker Antritt, ein variables Spiel, Abschlussstärke und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – so wird der 17-Jährige unter Experten wahrgenommen. Das alles macht ihn hochinteressant in einem Markt, in dem das Segment des wuchtigen Stürmers nicht gerade überrepräsentiert ist.
Mittlerweile verfolgt Fabian Wohlgemuth, Mislintats Nachfolger, den Plan mit dem jungen Serben weiter. „Er war sehr auffällig, auch international“, sagte der neue Sportdirektor des VfB jüngst über den Angreifer – und bestätigte: „Wir beschäftigen uns mit ihm und sind in Gesprächen. Mal schauen, wohin die Gespräche führen.“
Angeblich zwei weitere Angebote
Im vergangenen Sommer erreichte Jovan Milosevic mit der serbischen Nationalmannschaft das Halbfinale der U-17-EM und wurde mit fünf Treffern Torschützenkönig des Turniers. Nach der Sommerpause bekam er erste Teileinsätze in der ersten Mannschaft seines Heimatvereins. Seinem Alter entsprechend wollte man die Einsatzminuten in der serbischen Super League „vorsichtig dosieren“, sagte der Sportdirektor Marko Jovanovic. Doch weder die Spielminuten noch der Weg, den man dem Talent aufgezeigt hatte, hätten etwas am Wechselwunsch geändert. Wohl auch deshalb kamen zu den vier Partien in der ersten Liga seit Ende August keine weiteren Einsätze hinzu.
Milosevics Vertrag beim FK Vojvodina läuft im kommenden Sommer aus. Neben dem VfB-Angebot, betont man in Vojvodina, gäbe es mittlerweile zwei weitere.