Jacob Bruun Larsen will spielen – dafür ist er Ende Januar nach Stuttgart gekommen Foto: Baumann

Jacob Bruun Larsen hat beim VfB Stuttgart nach seinem verpatzten Debüt lange keine Rolle gespielt. Tut sich wegen der Gelbsperre des Rechtsverteidigers Andreas Beck für den Leihspieler von Borussia Dortmund nun eine Chance auf?

Stuttgart - So eine Länderspielreise kann eine willkommene Abwechslung zum Alltag sein – ganz besonders, wenn dieser zuletzt eher trist war. Im Fall von Jacob Bruun Larsen lässt sich das mit Fug und Recht sagen. Während er beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart zuletzt keine Rolle spielte, stand er bei den jüngsten beiden Auftritten der dänische U-21-Nationalmannschaft – wie gewohnt – in der Startelf. Beim 5:0 gegen Österreich traf er sogar, am Dienstagabend folgte dann in der EM-Qualifikation ein 2:2 in Georgien.

Jacob Bruun Larsen kam nach einer Verletzungspause Ende Januar als Wunschspieler des Trainers Hannes Wolf von Borussia Dortmund nach Stuttgart. Die beiden kennen und schätzen sich aus gemeinsamen Tagen bei den A-Junioren des Spitzenclubs aus dem Ruhrpott, bei dem der junge Däne nicht nur aufgrund von 31 Toren und 26 Vorlagen in 49 Partien in der U-19-Bundesliga hohe Wertschätzung genießt und deshalb auch nur bis Saisonende an den schwäbischen Konkurrenten ausgeliehen wurde. Der 19-Jährige stand im folgenden VfB-Heimpiel gegen den FC Schalke o4 (0:2) dann auch direkt in der Anfangsformation. Der gelernte Flügelstürmer, der auch schon in Dortmund zum Rechtsverteidiger umfunktioniert worden war, erwischte rechts in der Viererabwehrkette jedoch einen gebrauchten Tag: Er verursachte den Foulelfmeter zum 0:2 und wurde zur Halbzeit ausgewechselt. Viel schlechter kann ein Debüt nicht laufen. Doch es kam noch schlimmer für den Neuzugang: Denn nach der Partie trennte sich der VfB von Hannes Wolf, was Jacob Bruun Larsen jetzt während seiner Länderspielreise in dänischen Medien als „Schock“ bezeichnete.

Andreas Beck fehlt gegen den HSV wegen einer Gelbsperre

Bei Hannes Wolfs Nachfolger Tayfun Korkut kam Jacob Bruun Larsen noch zu keiner einzigen Minute Einsatzzeit. Als rechter Verteidiger ist bei dem neuen Stuttgarter Coach Andreas Beck gesetzt. Doch der 31-jährige Routinier fehlt im nächsten Spiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den Hamburger SV wegen seiner fünften Gelben Karte. Die Chance für Jacob Bruun Larsen?

Im Fußball kann sich das Blatt ja schnell drehen. Zumal Jacob Bruun Larsen beim VfB intern einen guten Ruf genießt und weiterhin als Talent gilt, das seinen Weg machen wird – das Bedauern, wie unglücklich seine ersten Wochen in Stuttgart für ihn verlaufen sind, ist groß. Nach fünf Partien ohne Berücksichtigung stand der Däne zuletzt gegen RB Leipzig (0:0) und den SC Freiburg (2:1) immerhin wieder im Kader und hofft auf die Wende: „Es war frustrierend, aber ich bin froh, dass ich wieder näher dran bin. Ich hoffe nur, dass ich dran bleiben und spielen kann, denn dafür bin ich gekommen.“ Tayfun Korkut sieht ihn „eher offensiv“, wie der Trainer am Mittwoch mit Blick auf die offene Rechtsverteidigerfrage für die Partie gegen den HSV sagte: „Wir haben mehrere Optionen. Die finale Entscheidung habe ich noch nicht getroffen. Wir haben aber zum Beispiel auch die Möglichkeit, mit einer Veränderung der Grundordnung in das Spiel am Samstag zu gehen. Aber die Frage beschäftigt mich jetzt nicht so sehr, als dass ich an nichts anderes mehr denken kann.“