In Austin haben einige Mitarbeiter des VfB Stuttgart die Universität und das riesige Football-Stadion besucht. Bevo, das Maskottchen der Texas Longhorns war dabei eines der Gesprächsthemen.
Man kennt das ja so ähnlich aus der Fußball-Bundesliga. Wenn der 1. FC Köln ein Heimspiel hat, ist der lebende Geißbock Hennes mit im Stadion. In neunter Generation gibt es das Maskottchen bereits. In Frankfurt ist Attila, der Adler regelmäßiger Gast in der Arena. Und beim VfB Stuttgart? Gibt es seit Dienstagnachmittag den Gedanken, ein lebendes Krokodil in die Mercedes-Benz-Arena mitzunehmen.
Ernsthaft? Natürlich nicht. Aber der Besuch der University of Texas in Austin hat bei einer Delegation des Stuttgarter Bundesligisten durchaus die Gedanken angeregt. Einerseits war die Abordnung um AG-Finanzchef Thomas Ignatzi beeindruck vom Campus der Hochschule, der wie ein ganzes Stadtquartier naher der Innenstadt Austins beheimatet ist.
Ein Stadion für 108 000 Zuschauer
Auch deutsche Studenten (unter insgesamt über 50 000) besuchen hier die Vorlesungen, zu den deutschen Lehrkräften gehört Hannes Mandel. Der Medienwissenschaftler stammt ursprünglich aus Rottweil, präsentierte stolz sein VfB-Trikot aus Kindertagen und führte die Besucher aus Stuttgart über das Gelände. Besonders große Augen bekamen diese auf der letzten Station der Führung.
Ziel war das Darrell K Royal-Texas Memorial Stadium, in dem das College-Team der Hochschule im American Football seine Spiele austrägt. 20 000 Zuschauer fasste die Arena direkt nach der Errichtung in den 1920-er Jahren. Mittlerweile ist die Dimension eine andere. Mit einem Fassungsvermögen von 108 000 Zuschauer gehört das Stadion im Herzen von Austin zu den größten der Welt. „Es ist absolut beeindruckend“, sagte Peter Reichert, der Teammanager des VfB, der nach eigener Aussage ja „schon viele Stadien erlebt“ hat.
Beeindruckend waren neben der schieren Größe auch teils die Summen, die für besondere Plätze bezahlt werden. Eine Art Business-Seat im neuesten Teil der Arena kostet je Saison 250 000 US-Dollar, eine der neuesten Logen mehrere Millionen. In der Eingangshalle erinnert eine feudale Ausstellung an alle Erfolge der Uni in verschiedenen Sportarten sowie an die großen Sportler, die einst hier ihr Studium absolvierten.
Eine Fußballmannschaft der Männer hat die Hochschule übrigens nicht, ein Frauenteam dagegen schon. Das spielt gleich nebenan in einem deutlich kleineren Stadion. In dem Bevo, der Stier, nicht zu Gast ist.
Fritzle bleibt ein Krokodil aus Stoff
Im American-Football-Stadion dagegen hat das lebende Maskottchen stets ein eigenes kleines Gehege – mit bestem Blick auf das Spielfeld. In der Hall of Fame in der Lobby wird übrigens auch allen Bevos seit 1916 gedacht. Derzeit ist Bevo, der 15. im Einsatz.
Beim VfB Stuttgart heißt das Maskottchen seit 1992 Fritzle – und ist ein Krokodil. Ausgetauscht werden muss es nicht, es ist schließlich kein echtes und lebendes Reptil. Was auch so bleiben soll.