VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo schaut genau hin bei der ersten Einheit im Trainingslager in Marbella. Foto: Baumann

Der VfB Stuttgart hat sein Trainingslager in Marbella bezogen. Dabei trifft der neue Trainer alte Bekannte, aber auch der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger hat eine Botschaft an Pellegrino Matarazzo.

Marbella - Der Hoffenheimer Bus stand abfahrtbereit da. Alle Spieler saßen darin, das Trainerteam, die Betreuer. Doch dann verzögerte sich der Transfer zum Flughafen in Malaga noch einmal, da ein zweiter Bus sich die Avenida Tomás Pascual in Marbella zum Hotel The Westin La Quinta hochschlängelte. Ebenfalls voll besetzt mit Fußballern, nur mit anderen Vereinsfarben ausgestattet: Der VfB Stuttgart in Weiß-Rot bezog sein Trainingslager, die TSG 1899 Hoffenheim in Blau verließ ihres an gleicher Stelle.

Es war ein fliegender Wechsel in Spanien – und ein freundliches Hallo am Freitagmittag bei milden 18 Grad Celsius, da die Hoffenheimer um ihren Chefcoach Alfred Schreuder noch einmal ausstiegen, um den alten Weggefährten und neuen VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo zu begrüßen. Und auch unter vielen Spielern gibt es Berührungspunkte, da es eine Reihe von Profis gibt, die schon für beide Clubs gespielt haben: Gregor Kobel, Jens Grahl, Sebastian Rudy, Ermin Bicakcic, Lukas Rupp und Steven Zuber.

Pellegrino Matarazzo vermittelt Spielprinzipien

Die Bundesliga-Kicker aus dem Kraichgau haben nun hinter sich, was die Zweitligaspieler aus Bad Cannstatt noch vor sich haben – intensive Übungseinheiten, um gut vorbereitet in das erste Pflichtspiel des Jahres gegen den 1. FC Heidenheim am 29. Januar zu kommen und anschließend das große Ziel zu erreichen, den direkten Wiederaufstieg.

Doch nicht nur die Stunden auf den zwei hoteleigenen Plätzen unweit der Nobelresidenz sind wichtig, sondern ebenso, was sich dazwischen abspielt. „Es geht darum, die Spieler und die Abläufe schnellstmöglich kennenzulernen“, sagt Matarazzo. Es geht aber auch darum, seine Spielprinzipien schnellstmöglich zu vermitteln.

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Weniger Ballbesitz, mehr Vertikalpässe – so lässt sich der fußballerische Wechsel von Tim Walter zu Pellegrino Matarazzo – vereinfacht ausgedrückt – zusammenfassen. Wobei das eine das andere nicht ausschließen muss. Denn der VfB wird in der zweiten Liga kaum die Mannschaft sein, die sich tief in der eigenen Hälfte verbarrikadiert und kontert.

Das ist auch nicht der von Thomas Hitzlsperger formulierte Anspruch. Der Vorstandsvorsitzende will einen aktiven, offensiven Stil sehen und macht sich die ersten Tage in Andalusien ein eigenes Bild davon, wie Trainer und Team zueinanderfinden. Hitzlsperger führt den Tross an, der insgesamt 55 Personen umfasst, darunter 29 Spieler und ein achtköpfiges Trainerteam. „Ich will dem Coach auch ein Zeichen geben, dass ich da bin und wir ihn unterstützen“, sagt Hitzlsperger.

Betreuer Günther Schäfer ist in seinem Element

Dazu bewegt der VfB im Süden Spaniens einiges an Mensch und Material. Organisiert hat das meiste davon Günther Schäfer. Der Ex-Profi schaute sich im Herbst die Unterkunft und die Trainingsmöglichkeiten vor Ort an und fühlte sich an die Vergangenheit erinnert. Im Winter 2005 war der VfB schon einmal hier. Schäfer arbeitete damals als Co-Trainer, sein Chef hieß Matthias Sammer.

16 Jahre später ist Mannschaftsbetreuer Schäfer froh, dass der VfB abseits des Rummels im Marbella Football Club seine Übungseinheiten absolvieren kann. Denn in dem bekannten Trainingszentrum ist nicht nur Borussia Dortmund zu Gast. Dagegen sind die Stuttgarter, mit der Sierra Blanca im Rücken und dem Mittelmeer vor der Nase, für sich.