Am Sonntag geht es für den VfB Stuttgart im Pokal nach Berlin. Hoffnungen auf ein Spektakel macht Trainer Bruno Labbadia aber keine. Foto: Pressefoto Baumann

Schön war das nicht. Viel Ballgeschiebe, wenig Dynamik, aber immerhin ein ordentliches Resultat sahen die Fans des VfB Stuttgart beim Ausflug ans Schwarze Meer. Am Sonntag geht es im Pokal nach Berlin. Hoffnungen auf ein Spektakel macht Labbadia aber keine.

Burgas/Stuttgart - Nach dem hart erarbeiteten 1:1 in der Qualifikation zur Europa League rechnet VfB-Trainer Bruno Labbadia beim Pokal-Auftakt am Sonntag mit einem Déjà-vu. „Wir haben heute die ersten 25 Minuten gut gespielt, aber einige sind nervös geworden, nachdem einige Dinge nicht funktioniert haben. Da fehlt noch ein bisschen die Abgezocktheit. In Berlin wird es wohl ein ähnliches Spiel wie heute“, sagte Labbadia nach dem ersten Pflichtspiel der Saison mit Blick auf das Duell mit dem BFC Dynamo. „Sie werden kompakt stehen und sehr defensiv eingestellt sein, und sie werden versuchen, uns so lange wie möglich Paroli zu bieten.“

Im Gegensatz zu Botew Plowdiw aus Bulgarien, das den VfB in der dritten Qualifikationsrunde immer wieder in Verlegenheit bringen konnte und dem Sieg am Ende näher war als der Fußball-Bundesligist, sind die Berliner aber noch nicht im Pflichtspielrhythmus. Die Oberliga-Saison beginnt für die Berliner erst in einer Woche gegen den 1. FC Neubrandenburg 04.

Tasci: Werden spritziger werden

Zudem rechnet Kapitän Serdar Tasci nach der Vorbereitung bei den Schwaben mit einer zunehmenden Leichtigkeit. „Wir werden jetzt Spiel für Spiel spritziger werden“, sagte er und bekam Unterstützung vom einzigen VfB-Torschützen Vedad Ibisevic. „Wir haben heute Abend alle die müden Beine gespürt, aber das wird jetzt besser“, kündigte der Bosnier an. Er hatte, Sekunden nach dessen Einwechslung, einen Freistoß von Alexandru Maxim in die Maschen geköpft. „In Berlin wird das ein heißer Tanz, in der ersten Pokalrunde geht es immer heiß her.“

Dass der Pokalfinalist zwei Monate nach dem 2:3 gegen die Bayern relativ entspannt und ohne den ersten Aufreger der Saison im Nacken wieder nach Berlin fahren darf, liegt aber nicht zuletzt an Ibisevics Treffer aus der 67. Minute. Zwar erzielte Ex-Bundesligaprofi Waleri Domowchijski nur sechs Minuten später das Tor zum 1:1, aber die Ausgangsposition fürs Rückspiel in Großaspach kommenden Donnerstag ist dank des Auswärtstores gut. „Das 1:1 ist vom Ergebnis her okay. Wir haben es im Rückspiel selbst in der Hand. Wir wissen aber, dass wir besser spielen können“, meinte Neuzugang Konstantin Rausch.

Gerade der Linksverteidiger war beispielhaft für ein Spiel, an dem Trainer Labbadia vieles nicht gefallen haben dürfte. Feinen Antritten und der einen oder anderen guten Offensivaktion standen viel zu viele Ballverluste des ehemaligen Hannover-Spielers gegenüber. Nur Torhüter Sven Ulreich und die schlampigen Abschlüsse der Plowdiw-Angreifer verhinderten ein weiteres Gegentor. Vorne waren hochkarätige Chancen dagegen Mangelware.

Tasci glaubt trotzdem an seine Kollegen. „Ich bin sicher, dass wir die richtige Mannschaft haben, und dass die Neuzugänge uns in Zukunft weiter helfen“, sagte der Innenverteidiger. Denn gegen ein ausbleibendes Déjà-vu hätte Labbadia sicher nichts einzuwenden.