Der VfB-II-Trainer Walter Thomae braucht für das Derby-Debakel gegen die Stuttgarter Kickers nicht viele Worte.
Stuttgart - Jegliche Ausflüchte wären ohnehin sinnlos gewesen. Also versuchte Walter Thomae, der Trainer des Fußball-Drittligisten VfB Stuttgart II, erst gar nicht, den desolaten und emotionslosen Auftritt seiner Mannschaft in irgendeiner Weise zu beschönigen: „Das war unterirdisch. Keiner meiner Spieler brachte Normalform“, sagte Thomae nach der 1:4-Derbypleite bei den Stuttgarter Kickers. Es passte ins Bild dieses für den VfB II so gebrauchten Nachmittags, dass Cacau schon nach 24 Minuten wegen Oberschenkelproblemen vom Platz musste.
Sieben Punkte beträgt sechs Spieltage vor Schluss der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Bei Lichte betrachtet steht der VfB II mit eineinhalb Beinen in der Regionalliga Südwest. Die weiße Flagge will aber noch keiner hissen. „Es muss noch einmal ein Ruck durchs Team gehen. Es gab schon Beispiele, dass Mannschaften fünf Spiele am Stück gewinnen“, sagt der sportliche Leiter Rainer Adrion. Thomae will von Rechenspielen nichts wissen: „Wir denken nur ans nächste Spiel. Bis dahin muss sich jeder einzelne Spieler selbst hinterfragen“, sagt der Coach vor dem Heimspiel an diesem Samstag (14 Uhr/Gazistadion) gegen den VfR Aalen.
Es ist vieles schiefgelaufen in dieser Saison beim Nachwuchs des Bundesligisten, der seit Drittliga-Gründung 2008 ununterbrochen dieser Spielklasse angehört. Ein Abstieg würde der Marke VfB sehr wehtun. Unabhängig davon gilt es, Personalfragen zu klären: Die grundsätzliche Einigung mit Trainer Thomae ist noch nicht in einen Vertrag gegossen. Die Kontrakte von Spielern wie Cacau, Marco Grüttner und Philipp Mwene laufen aus. Und die Nachfolge des sportlichen Leiters Adrion ist noch nicht verkündet. Es soll eine interne Lösung werden. Möglicher Kandidat ist Scout Alexander Schmidt, der früher als Trainer für den TSV 1860 München und Jahn Regensburg arbeitete.