Der VfB II steigt in die Oberliga ab – ob Andreas Hinkel Trainer bleibt, ist offen. Foto: Baumann

Der Absturz des VfB Stuttgart II in die Fußball-Oberliga ist die Folge geringer Wertschätzung und bringt Schwierigkeiten für den Verein mit sich, kommentiert unser Redakteur Jürgen Frey.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart II war einmal ein Premiumprodukt in der dritten Liga, ein ideales Sprungbrett für Talente, die noch einen Zwischenschritt auf dem Weg zur Bundesliga brauchen. Künftig spielt der VfB II nicht einmal mehr in der vierten Liga. Mit dem Absturz in die Oberliga bekommt der Verein die Quittung für die im Laufe der Jahre immer geringer gewordene Wertschätzung für die zweite Mannschaft.

Der ehemalige Sportvorstand Michael Reschke wollte das Team abmelden. Heraus kam ein fauler Kompromiss. Als U 21 ging’s weiter. Säulen wie Nicolas Sessa und Alexander Groiß ließ man trotz Widerstands des Trainers ziehen. Ersatz kam erst in der Winterpause – zu spät. Die Karre war verfahren, die Wende blieb aus.

Gehen U-19-Talente in die Oberliga?

Durch den Abstieg hat der VfB nun ein großes Problem. Die eigenen U-19-Spieler, die süddeutscher Meister sind und demnächst vielleicht sogar die deutsche Meisterschaft gewinnen, werden nur schwer davon zu überzeugen sein, den Weg über die Oberliga mitzugehen.

Auch externe Talente dürften nur schwer zu bekommen sein. Anheuern werden wohl nur die, die nichts Besseres finden. Deshalb kann es für den VfB nur ein Ziel geben: den sofortigen Wiederaufstieg. Dazu braucht es wieder eine stärkere Wertschätzung – in Form einer klugen Kaderplanung mit einer gesunden Hierarchie im Team. Denn ein Selbstläufer wird die Rückkehr nicht. Der VfB II wird in Liga fünf der Gejagte sein, die Stuttgarter Kickers können ein Lied davon singen.