Schwaben-Duo beim FC 08 Homburg: Cheftrainer Timo Wenzel (re.) und sein Assistent Sven Sökler. Foto: Imago/Jan Hübner/Kleer

Timo Wenzel wurde mit dem VfB deutscher Vizemeister 2003 und spielte in der Champions League. An diesem Samstag kommt er als Trainer des FC 08 Homburg zurück nach Stuttgart zum Regionalligaduell mit dem VfB II.

Timo Wenzel redet nicht lange drumherum: „Klar ist es etwas ganz Besonderes für mich, wenn es gegen den VfB Stuttgart geht“, sagt der Trainer des Fußball-Regionalligisten FC 08 Homburg. Zwar ist der Gegner an diesem Samstag (14 Uhr/Robert-Schlienz-Stadion) „nur“ die zweite Mannschaft, doch das ändert daran wenig: „Ich freue mich ein paar alte Gesichter zu sehen. Zudem ist die Herausforderung für uns ist sehr groß“, sagt Wenzel in Anbetracht der Erfolgsserie der U21, die nun schon acht Spiele hintereinander ungeschlagen überstanden hat.

 

Tor in der Königsklasse

Wenzel hat seine beste Zeit als Fußballer beim VfB erlebt. Der Links- und Innenverteidiger spielte mit Stars wie Timo Hildebrand, Krassimir Balakov, Zvonimir Soldo, Philipp Lahm oder Kevin Kuranyi zusammen in einem Team, feierte die deutsche Vizemeisterschaft 2003, spielte in der Champions League und schoss die Weiß-Roten am 26. November 2003 mit seinem 1:0-Siegtreffer gegen den schottischen Rekordmeister Glasgow Rangers ins Achtelfinale der Königsklasse. „Solche Tage vergisst du nicht. Nach der Partie war ich sozusagen kurzzeitig der Star beim VfB und fühlte mich wie David Beckham. Es war aber gut, dass es nur für einen Tag war“, sagt der 44-Jährige, der in der A-Jugend vom SSV Ulm 1846 nach Cannstatt gekommen war.

Unter der Regie von Ralf Rangnick unterschrieb er seinen ersten Profivertrag. „Vor allem was die Themen Fitness und Taktik betrifft habe ich viel von ihm mitgenommen, auch von Disziplinfanatiker Felix Magath konnte ich einiges lernen“, sagt Wenzel, der zwei weitere Trainer hervorhebt: „Kurt Jara imponierte mir zu meiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern in Sachen Menschlichkeit, und durch Javi Gracia lernte ich beim griechischen Club AO Kerkyra die spanische Schule kennen.“

Wertvolle Auslandsaufenthalte

Überhaupt profitiert er als Trainer noch heute von seinen Auslandsaufenthalten als Spieler, die ihn drei Jahre lang auch nach Zypern zu Omonia Nikosia führten: „Wenn ich jetzt ausländische Spieler in meinem Team habe, kann ich mich besser in den Menschen hineinversetzen.“ Er nennt das Beispiel Anastasios Donis, um den sich Wenzel während seines Praktikums beim VfB (unter dem damaligen Coach Hannes Wolf) kümmerte.

Nun also die Rückkehr als Chefcoach des aktuellen Regionalliga-Zweiten an die Mercedesstraße. Und Wenzel ist beileibe nicht der einzige Homburger mit schwäbischen Wurzeln oder einer Vergangenheit in Stuttgart und der Region. Sein Assistent Sven Sökler, der ältere Bruder von Freibergs Torjäger Marcel Sökler, spielte einst in der VfB-Jugend und von 2005 bis 2008 für die Stuttgarter Kickers. Seit es ihn 2014 vom 1. FC Heidenheim zum 1. FC Saarbrücken verschlug, ist der 37-Jährige mit seiner Familie im Saarland sesshaft geworden.

Wiedersehen mit Eisele und Hummel

Dann wären da noch die aktuellen Homburger Spieler: Mart Ristl stand schon im Profikader des VfB, Luca Plattenhardt, Bruder von Hertha-Profi Marvin Plattenhardt, spielte früher für den SSV Reutlingen, Fabian Eisele und David Hummel stürmten schon für den VfB, Offensivmann Markus Mendler wirbelte 2015/16 für die Kickers und Lukas Hoffmann zog es nach den Stationen beim SSV Ulm 1846 und SGV Freiberg zurück ins Saarland.

„Das sind eben durch die Bank Spieler, die ich gut kannte und immer im Blick behielt“, sagt Wenzel, der nach der Partie beim VfB II schon dem nächsten Wiedersehen entgegenfiebert: Am 9. Oktober kommt der Tabellenführer SSV Ulm 1846 zum Spitzenspiel nach Homburg.