Präsident Gerd Mäuser Foto: Baumann

Präsident Gerd Mäuser über sein erstes Amtsjahr, finanzielle Zwänge und den Vertrag von Bruno Labbadia.

Stuttgart - Präsident des VfB Stuttgart zu werden ist schon schwer, VfB-Präsident zu sein noch ungleich mehr. „Die Emotionalität und der öffentliche Druck sind gigantisch“, sagt Gerd Mäuser (54).


Herr Mäuser, am Montag ist die erste Mitgliederversammlung, seit Sie Präsident sind. Sind Sie froh, dass diesmal keine Wahlen anstehen?
Ich weiß, worauf Sie anspielen: Vergangenes Jahr hat die Versammlung neun Stunden gedauert, und die Wahlen standen im Mittelpunkt. Das ist diesmal anders. Deshalb hoffe ich, dass es ruhiger über die Bühne geht.

Was werden Sie den Mitgliedern verkünden?
Wir haben uns von der Abstiegszone auf Platz sechs verbessert, das hätten wir vor einem Jahr wahrscheinlich sofort unterschrieben. Wir sind weiter den Stuttgarter Weg gegangen, haben alles für den sportlichen Erfolg getan, ohne die wirtschaftliche Existenz des Vereins zu gefährden. Was die Zahlen angeht, wird Finanzvorstand Ulrich Ruf bei der Mitgliederversammlung ein akzeptables Ergebnis vorlegen.

Vor einem Jahr ging es sehr emotional zu, zuweilen sogar turbulent. Wie hat sich die Streitkultur zwischen dem VfB und seinen Mitgliedern und Fans seither entwickelt?
Mit beiden führen wir einen sehr guten Dialog. Mit den Fans zum Beispiel im Fanausschuss, der sich jetzt aus gewählten Mitgliedern zusammensetzt und damit demokratisch legitimiert ist. Aber ich räume auch gerne ein: Der sportliche Erfolg hat hier auch einiges einfacher gemacht.

Wie haben Sie sich persönlich in diesem Jahr mit dem Präsidentenamt angefreundet?
Ich fühle mich sehr wohl. Wobei, die Emotionalität und der öffentliche Druck sind gigantisch. Das hat Dimensionen, die in dieser Fülle und Dichte neu für mich waren.