Thomas Hitzlsperger, Präsidiumsmitglied beim VfB Stuttgart, bremst die Fans in ihrer Meinung über Tayfun Korkut. Foto: Pressefoto Baumann

Wohl noch nie wurde beim VfB Stuttgart ein Trainer mit derart viel Skepsis empfangen wie Tayfun Korkut. Zu viel des Schlechten, findet Thomas Hitzlsperger, der sich volksnah zu Wort meldet.

Stuttgart - Als sich am Montagmittag langsam aber sicher herauskristallisierte, dass Tayfun Korkut der neue Trainer beim VfB Stuttgart werden soll (und nicht etwa Kenan Kocak oder Markus Weinzierl), dauerte es nicht lange, bis sich im Netz eine Meinung verfestigte: Tayfun Korkut als VfB-Trainer, das geht gar nicht! Fans, die sich freuten? Fehlanzeige!

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Ungewöhnlich deutlich und einhellig – und so seit Winfried Schäfer nicht mehr dagewesen – reagierten die Fans auf den neuen Mann, der noch am Montagabend vorgestellt wurde. Fast am ungewöhnlichsten war: Bei Facebook und Twitter, wo die Diskussionen oft in eine komplett konträre Richtung verlaufen, waren sich alle einig.

Thomas Hitzlsperger beruhigt die Fans

Einer, der das alles zunächst still verfolgte, war Thomas Hitzlsperger. VfB-Meisterspieler von 2007 und heutiges Präsidiumsmitglied. Irgendwann hatte aber auch der 35-Jährige genug.

Bei Twitter reagierte der ehemalige Nationalspieler auf eine Erwähnung des einstigen VfB-Mitglieds „twofourtwo“, der schrieb: „Auch wenn wir es – logischerweise – nicht erfahren werden. Die Meinung von Thomas Hitzlsperger zu Wolf, Korkut würde mich schon sehr interessieren. Sehr.“

Es dauerte nicht lange, da antwortete der VfB-Vorstand: „Egal wer entschieden hat, es geht jetzt darum, dass wir alle den Trainer und die Mannschaft unterstützen. Heute haben sich viele ausgekotzt, ok. aber lasst uns zusammen die Liga halten.“

VfB-Fans loben Hitzlsperger

Klar, dass die Diskussion damit endgültig an Fahrt gewann. Der Nutzer „Trashkob“ schrieb: „Weißt du Hitz, es wird immer schwieriger, zu vertrauen. Das hat viele Gründe. Wir alle wollen den Erfolg für den VfB, keine Frage. Aber zu welchem Preis? Für mich zählen auch Werte. Werte, die ich für meinen Teil immer seltener auf höchster Vereinsebene wahrnehme...“

Hitzlsperger ließ auch diesen Beitrag nicht unkommentiert, schrieb: „Bin voll bei dir, aber gebt dem Coach eine Chance. Der bekommt mir zu viel ab und das obwohl er mit unserer Profimannschaft noch keinen Tag gearbeitet hat.“

Die Beteiligung des einstigen Starspielers kam bei den Fans auf jeden Fall gut an, einer bedankte sich direkt bei Hitzlsperger, was dieser mit einem kurzen „Daumen-hoch-Emoji“ kommentierte, ehe er sich zumindest aktiv aus der Diskussion zurückzog.

Am Dienstag, einen Tag nach der Bekanntgabe von Tayfun Korkut blieb die Stimmung im Netz gereizt. Wobei sich die negativen Äußerungen vor allem auf Präsident Wolfgang Dietrich und Sportchef Michael Reschke fokussierten. Thomas Hitzlsperger, der sich seiner Beliebtheit bei den Fans ohnehin sicher sein kann, hatte an diesem turbulenten Tag weitere Pluspunkte gesammelt.