Holger Badstuber brennt auf einen Einsatz in der VfB-Hintermannschaft. Foto: Baumann

Der VfB hat beim 0:2 in Fürth in der Defensive keinen stabilen Eindruck hinterlassen. Für den Routinier Holger Badstuber steigen somit nach seiner Verletzungspause die Einsatzchancen im Spiel gegen Bielefeld.

Stuttgart/Fürth - Wenn der eigene Mittelstürmer hinten im eigenen Sechzehner verteidigt, dann hält so manch gestandener Abwehrrecke schon mal die Luft an. Am Samstag in der mit 13 490 Fans gefüllten Fürther Arena am Ronhof war dies in der 48. Minute so: Da stieg der VfB-Angreifer Hamadi Al Ghaddioui im Anschluss an einen Fürther Freistoß von halb rechts im eigenen Strafraum hoch. Sein verunglückter Kopfball prallte von einem Gegenspieler ab, ehe der Ex-Stuttgarter Marco Caligiuri am langen Pfosten völlig frei stehend zur 1:0-Führung der Franken einschob.

Hinten spielte der VfB nach der Pause schlampig

„Wir machen jetzt kein großes Fass auf, wie wir defensiv gespielt haben“, sagte Sportdirektor Sven Mislintat – und doch war der VfB-Niedergang gegen eine zunächst scheinbar deutlich unterlegene Kleeblatt-Elf einer in zwei Akten: Zunächst hatte die VfB-Offensive – allen voran Al Ghaddioui und Silas Wamangituka – ihre guten Chancen nicht gemacht; und dann schlampte vor allem im zweiten Abschnitt auch die Abwehr, die in den ersten fünf Ligaspielen nach der Winterpause mit nur einem Gegentor noch so sattelfest stand.

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„Wir haben da unsere Griffigkeit verloren“, sagte der Cheftrainer Pellegrino Matarazzo auch angesichts des Umstandes, dass es um die Souveränität der Dreierkette mit Nat Phillips, Atakan Karazor und Pascal Stenzel auf einmal geschehen war. Der VfB schwamm in der Schlussphase gar mächtig – und konnte sich hinterher bei Torhüter Gregor Kobel bedanken, dass es beim 0:2 blieb.

Dabei rückte mehrfach Nat Phillips in den Fokus. Mit dem Negativhöhepunkt, dass der Engländer in der 76. Minute relativ naiv in den Zweikampf mit dem Fürther David Raum ging, diesem zwischen die Beine stocherte – und sich dann simpel ausspielen ließ, ehe Sebastian Ernst die anschließende Flanke zum entscheidenden 2:0 nutzte. „Er kann da sicher passiver bleiben“, sagte Sven Mislintat, wollte aber nicht Phillips allein die Schuld in die Schuhe schieben. „Wir haben im Strafraum immer noch eine 4:2-Überzahl.“

Tatsächlich aber dürfte der Stammplatz der Liverpool-Leihgabe Phillips mit Blick auf das anstehende Spitzenspiel des Zweiten VfB gegen den Tabellenführer Arminia Bielefeld am Montag, 9. März, ernsthaft in Gefahr sein. Denn in Fürth saß mit Holger Badstuber nach überstandener Verletzung erstmals wieder „ein gesetzter Spieler aus der Hinrunde“ (Mislintat) auf der Bank. Nach der Vorstellung von Fürth darf sich der Ex-Nationalspieler große Chancen ausrechnen, wieder in die erste Elf zu rücken. „Holger zählt mit Mario, Dida, Gonzo und Marcin auch von der Erfahrung her zu den Spielern, die wir als Stützen brauchen“, sagt Sven Mislintat über das Führungsquintett Badstuber, Gomez, Didavi, Castro und Kaminski.

Die Konkurrenz ist in der Dreierkette groß

Letzterer brennt nach ausgeheiltem Kreuzbandriss seinerseits auf einen Einsatz, stand in Fürth aber nicht im Kader. Da der Trainer Matarazzo am System festhalten dürfte, ist der Konkurrenzdruck gerade in der Dreierkette immens.