Große Aufgabe: NLZ-Direktor Thomas Hitzlsperger (re.) mit U-21-Coach Marc Kienle Foto: Baumann

Geht es um die Ausbildung junger Fußballtalente, will der VfB schnellstens wieder auf Augenhöhe kommen mit den ersten Adressen, mit dem FC Bayern, RB Leipzig, der TSG Hoffenheim oder Borussia Dortmund.

Stuttgart - Für die Erfolge der Vergangenheit, das ist den Akteuren beim VfB Stuttgart klar, kann man sich heutzutage nichts mehr kaufen. Und doch ist man am Wasen zu Recht weiter stolz darauf, noch immer der deutsche Rekordmeister bei den A-Junioren zu sein, einem Altersbereich, der inzwischen längst U 19 heißt. „Die absolute Vormachtstellung wie es sie noch vor zwanzig Jahren gab, die wird in der Jugend niemand mehr erreichen“, sagte der VfB-Sportchef Michael Reschke am Donnerstagabend bei der Veranstaltung „VfB im Dialog“, in der der Verein seine Mitglieder über die Entwicklungen im Nachwuchs informierte: „Aber wir arbeiten hart daran, wieder in den Topbereich zu kommen.“

Geht es um die Ausbildung junger Fußballtalente, will der VfB schnellstens wieder auf Augenhöhe kommen mit den ersten Adressen, mit dem FC Bayern, RB Leipzig, der TSG Hoffenheim oder Borussia Dortmund. Also hat man in Thomas Hitzlsperger, den deutschen Meister von 2007, einen ehrgeizigen Chef in das VfB-Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) geschickt, wo aktuell 170 Spieler in den Altersstufen U 11 bis U 21 gefördert werden. „Ich bin seit anderthalb Jahren beim VfB, ohne die letzte Verantwortung gehabt zu haben“, sagte Hitzlsperger: „Jetzt habe ich eine große Aufgabe angenommen, die mich sehr reizt.“

Acht Millionen Euro lässt sich der VfB sein Nachwuchsleistungszentrum jährlich kosten

Rund acht Millionen Euro lässt sich der VfB sein NLZ pro Jahr kosten. „Wir haben den Stellenwert der Jugendausbildung erhöht“, sagte der Präsident Wolfgang Dietrich, dem es wichtig ist, dass der Betrieb im Nachwuchsbereich künftig unabhängig von den Finanzströmen bei den Profis ist. „60 Prozent des Budgets für das NLZ ist von zusätzlichen Geldern gedeckt“, sagte Dietrich, der den Rückzug der Firma Porsche aus der VfB-Talentförderung in diese Zahl bereits eingerechnet hat.

Im NLZ hat sich der externe Berater und ehemalige HSV-Sportchef Peter Knäbel drei Monate umgesehen, Personalentscheidungen hat der NLZ-Direktor Hitzlsperger bereits getroffen. Etwa, dass künftig Marc Kienle die U 21 und Nico Willig die U 19 trainieren werden. „Ich bin hier nicht angetreten, um die meisten Titel im Jugendbereich zu holen“, sagte Hitzlsperger: „Denn Erfolg ist im Fußball gerade beim Nachwuchs ein viel komplexeres Thema.“