Konstantinos Mavropanos ist enttäuscht. Sein Treffer für den VfB Stuttgart gegen den VfL Bochum wurde aberkannt. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Das Thema Handspiel sorgt weiter für Diskussionen – nicht zuletzt nach dem Spiel des VfB Stuttgart beim VfL Bochum. Warum dort richtig entschieden worden ist.

Bochum - Einige einst strittige Fragen des Fußballs werden mithilfe der Technik mittlerweile recht eindeutig entschieden. Tor oder nicht? Das klärt die Torlinientechnik. Abseits oder nicht? Dafür gibt es kalibrierte Linien. Und auch bei der Bewertung von Foulspielen liefert der Videobeweis meist eine recht klare Antwort. Nur ein Vergehen sorgt nach wie vor für Diskussionen: das Handspiel.

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Zuletzt am vergangenen Sonntag. Da hatte Konstantinos Mavropanos für den VfB Stuttgart in Bochum die 1:0-Führung erzielt. Der Jubel war groß – wurde dann aber jäh gebremst. Christian Dingert schaute sich die Szene auf Anraten des Videoschiedsrichters noch einmal an und entschied dann, den Treffer nicht zu geben. Mavropanos hatte den Ball zuvor mit dem Oberarm berührt.

Wo verläuft die entscheidende Linie?

Über diese Entscheidung rätselte nach der Partie (0:0) Sven Mislintat. „Ich weiß nicht, wie ich das bewerten soll“, sagte der Sportdirektor des VfB und verwies auf eine Regelschulung für seine Mannschaft einige Wochen zuvor. Dort sei erklärt worden: „Ärmel ist kein Hand.“ Das würde bedeuten – und so deutete es auch Sven Mislintat: Berührt der Ball den Bereich des Armes, der von einem Kurzarm-Trikot noch bedeckt ist, wäre das Handspiel nicht strafbar.

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Markus Schmidt, bis zur vergangenen Saison Bundesliga-Schiedsrichter und nun im Video-Keller im Einsatz, unterstützt gegenüber unserer Zeitung dagegen die Linie der Referees in Bochum. „Der VAR darf grundsätzlich nur dann eingreifen, wenn die Bilder zweifelsfrei den Gegenbeleg liefern. Das war bei dieser Szene der Fall“, sagt der Stuttgarter und ergänzt: „Ich hätte auch eingegriffen. Es war ein Handspiel, da der Ball unterhalb der Achselhöhle war. Ob Absicht oder nicht, spielt unmittelbar vor der Torerzielung keine Rolle.“

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Nicht der Stoff gibt also die Orientierung, sondern die Linie von der Achselhöhle nach außen, die knapp unter der Schulter verläuft.