Cacau beißt die Zähne zusammen und tut dem VfB-Spiel gut. Foto: Baumann

VfB Stuttgart: Zurück zur spielerischen Stärke. Tamas Hajnal und Cacau halten den Ball flach.

Köln - Mit Schönspielerei hat sich noch kein Team den Verbleib in der Fußball-Bundesliga erkämpft. So ganz ohne spielerische Glanzpunkte geht es aber auch nicht. Nach wie vor gilt daher: Alles eine Frage der richtigen Mischung - die der VfB Stuttgart zuletzt nicht oft gefunden hatte.

Beim 3:1-Sieg in Köln aber überzeugten die Roten nicht nur durch eine kompakte und kämpferisch starke Leistung, sondern boten auch endlich wieder ansehnliche Spielzüge. Vor allem Tamas Hajnal, der zuletzt wegen einer Oberschenkelzerrung kürzertreten musste, gab dem Offensivspiel Struktur. Weil er Bälle forderte, sie behauptete, sich durch Dribblings Räume schaffte. Und weil die übrigen Spieler wissen: Da ist einer, der kann was anfangen mit der Kugel. "Ich bekomme die Bestätigung meiner Mitspieler, dass sie froh sind, wenn ich dabei bin", sagt Hajnal. Und Trainer Bruno Labbadia lobt: "Er kann sehr klar spielen, das tut unserem Spiel gut."

Cacau blieb gewohnt bescheiden

Das kann man über Cacau nicht immer sagen. Gerade dann, wenn er viel will, gelingt dem Nationalspieler oft wenig. Doch nun ist die Situation eine andere. Cacau ist seit Wochen angeschlagen, allein, dass er die Saison durchzieht, ist ein Dienst an Club und Mannschaft. Und weil er weiß, dass er aufgrund der Schmerzen an den Leisten ohnehin keine Bäume ausreißen kann, beschränkte er sich am Samstag auf das Wesentliche: sich anbieten, Räume schaffen (wie beim 1:0 von Christian Träsch), Unruhe stiften und das schnelle Passspiel forcieren. "Seine Präsenz war wichtig", sagte Labbadia, dessen Team zudem viel weniger hohe Bälle nach vorne schlug als noch in der Vorwoche mit Pawel Pogrebnjak als einziger Spitze.

Cacau war die Freude über sein Comeback in der Startelf durchaus anzumerken, doch er blieb gewohnt bescheiden, berichtete von den Leiden der vergangenen Wochen ("Ich habe mich durchgequält") und erzählte, dass er nur aufgrund der Einnahme von Schmerzmitteln spielen konnte. Er sagte aber auch: "Es hat sich gelohnt."