André Ayew Foto: AP

VfB-Trainer macht sich Sorgen um Kader und hofft auf rasche Erfolge von Bobic und Schneider.

Friedrichsruhe - Mit 22 Spielern ist der VfB derzeit im Trainingslager in Friedrichsruhe. Ein kleiner Kader für eine lange Saison mit drei Wettbewerben. Christian Gross will mehr. Mehr Quantität und mehr Qualität.

Eigentlich ist Christian Gross ein geduldiger Mensch, einer, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Langsam aber sicher wird der Schweizer etwas ungeduldig. "Unsere Vorbereitung ist nicht sorgenfrei", sagt er. Gedanken macht sich der VfB-Trainer über vieles. Über die Genesung von Kapitän Matthieu Delpierre, der nach seiner Knie-Operation zum Saisonstart noch fehlen wird, und über den Fitnesszustand der Nationalspieler Cacau, Serdar Tasci und Khalid Boulahrouz, die erst am vergangenen Montag wieder ins Training eingestiegen sind.

Vor allem aber sorgt sich Gross um seinen Kader. Er wartet sehnsüchtig auf seine Wunschspieler. Auf Philipp Degen (27, FC Liverpool) für die rechte Abwehrposition und auf André Ayew (20, Olympique Marseille), den Offensivallrounder. Beide hätte Gross am liebsten schon gestern in seinem Kader. Der Managerwechsel habe wertvolle Zeit gekostet, sagt er. Zudem sei klar gewesen, dass die WM die Transfergeschäfte verzögern würde. Keine Kritik also am Management der Roten. "Sie arbeiten sehr dynamisch und engagiert", betont der Coach.

Vor allem im Fall Ayew haben Fredi Bobic und Jochen Schneider noch viel Arbeit vor sich. "André würde sehr gerne zu uns wechseln", sagt Gross, "er ist aber vertraglich gebunden." Noch ein Jahr lang. Wie aus Marseille zu hören ist, hat der Verbleib des ghanaischen Nationalspielers höchste Priorität. Trainer Didier Deschamps möchte den Vertrag vorzeitig um drei Jahre verlängern. "Eine exorbitante Ablöse", sagt er, sei nötig, um Ayew loszueisen. Unter fünf Millionen werden die Franzosen den Mittelfeldspieler nicht ziehen lassen. Ob dem VfB der international noch eher unbekannte Spieler diese Summe wert ist, ist fraglich.