Schöne Geste: Die VfB-Profi grüßen den verletzten Daniel Ginczek Foto: VfB

Sein Kreuzbandriss war ein Schock für den VfB Stuttgart und alle Fans der Roten. Mittlerweile ist Stürmer Daniel Ginczek operiert – und bereits wieder kämpferisch.

Stuttgart - Der Schock saß tief – beim Team des VfB Stuttgart, bei Trainer Jürgen Kramny, bei den Fans. Und natürlich bei Daniel Ginczek selbst. Am Sonntag hatte sich der Stürmer, gerade von einer langwierigen Bandscheibenverletzung genesen, das Kreuzband im linken Knie gerissen – und brauchte danach erst einmal ein ige Zeit, um das Malheur zu verarbeiten. „Es waren wahnsinnig emotionale Tage“, gab er am Mittwoch zu. Wundern muss einen das nicht.

Mit einem frisch operierten Kreuzband im rechten Knie kam Ginczek im Sommer 2014 vom 1. FC Nürnberg zum VfB, das Comeback verzögerte sich, erst zum Ende der vergangenen Saison wurde er zur erhofften Verstärkung. In dieser Saison sorgte die Bandscheibenverletzung für eine lange Auszeit – und nun steht dem 24-Jährigen erneut eine mindestens sechsmonatige Zwangspause bevor. Um den neuerlichen Nackenschlag zu verdauen wollte Ginczek daher erst einmal „meine Ruhe haben“, den bereits Anfang der Woche vereinbarten Operationstermin machte er bewusst nicht öffentlich, am Mittwochmittag aber teilte er via Internet mit: „Ich habe die OP bereits hinter mir.“ Und die Rückkehr auf den Platz bereits im Blick.

Noch ist zwar nicht klar, wo, wann und wie die Rehazeit beginnt. Nach dem Eingriff, den Ulrich Boenisch in Augsburg vornahm – der Mediziner hatte auch Ginczeks rechtes Knie operiert –, muss der Angreifer wohl noch bis Ende der Woche im Krankenhaus bleiben. Dann aber wird der Torjäger mit aller macht an einem erfolgreichen Comeback arbeiten. „Ich werde härter arbeiten als zuvor und stärker zurückkommen als letztes Mal. Das verspreche ich“, teilte Ginczek vom Krankenbett aus mit. Die Teamkollegen freuen sich bereits auf ihn.

Solidarität wie bei Badstuber

Am Mittwochvormittag versammelten sich die Bundesligakicker des VfB jedenfalls zum Mannschaftsfoto – mit dabei: Daniel Ginczek als Pappkamerad samt Aufschrift: „Gute Besserung, Ginni!“ Kevin Großkreutz und Emiliano Insua sendeten noch persönliche Grüße, Daniel Didavi meinte: „Wir wollten ihm als Mannschaft zeigen, dass wir für ihn da sind.“ Insgesamt erinnerten die Aktionen an die Solidaritätsbekundungen der Stars des FC Bayern für Holger Badstuber.

Die Krankenakte des Münchner Innenverteidigers ist noch ein bisschen dicker als die von Daniel Ginczek, aktuell fällt der 26-jährige Abwehrspieler mit einem gebrochenen Sprunggelenk aus. Zum Spiel gegen den FC Augsburg liefen Badstubers Teamkollegen mit einem T-Shirt mit dessen Rückennummer und der Aufschrift „Wir sind bei dir. Du schaffst es wieder“ auf. Per Videobotschaft munterten sie den Mitspieler zudem auf. Auch Holger Badstuber denkt schon wieder an die Rückkehr auf den Platz.

Läuft alles glatt, wird er sie vor Daniel Ginczek schaffen, dasselbe gilt auch für Timo Baumgartl. Der Innenverteidiger des VfB muss nach einer Blinddarm-Operation derzeit pausieren, stattete den Kollegen am Mittwoch aber bereits einen Besuch ab.