VfB-Trainer Tayfun Korkut vertraut auf sein Stammpersonal. Foto: dpa

Auch gegen Werder Bremen wird VfB-Trainer Tayfun Korkut seine Startelf kaum verändern. Nur auf der Rechtsverteidigerposition ist er dazu gezwungen. Dass seine Ersatzspieler sich kaum Hoffnungen machen dürfen, hat Gründe.

Stuttgart - Tayfun Korkut mag keine Experimente. Er wird deswegen auch im Saisonendspurt darauf verzichten. Obwohl der Klassenverbleib des VfB Stuttgart so gut wie perfekt ist, dürfen sich die Ersatzspieler der Schwaben am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Werder Bremen kaum Hoffnungen auf einen Einsatz von Beginn an machen. „Über allem steht der Erfolg“, betonte der 44-Jährige am Freitag. „Stellen Sie sich mal vor, ich nehme jemanden aus der Startelf, der seine Leistung gebracht hat in den vergangenen Wochen.“ Zumindest Korkut selbst will sich das gar nicht vorstellen. Zum Leidwesen seiner Ergänzungsspieler.

Lesen Sie hier die Pressekonferenz im Liveticker nach.

Seit der Deutsch-Türke Ende Januar zum VfB gewechselt ist, lässt er fast immer dieselbe Startelf spielen. Veränderungen gibt es meist nur, wenn Verletzungen oder Sperren ihn dazu zwingen. Der Erfolg gibt ihm jedenfalls recht. Vier Spieltage vor Saisonende trennen die Schwaben neun Punkte vom Abstiegs-Relegationsplatz. Jetzt soll auch der letzte Schritt gegangen werden. „Das Ziel ist es, mit den Fans das Erreichen dieses Ziels zu feiern“, sagte Korkut. Er meint damit den Klassenverbleib, der zu Beginn seiner Zeit beim VfB noch alles andere als sicher war.

Korkut gibt dem Team Sicherheit

Seitdem hat der Ex-Profi dem Team mit einfachen Maßnahmen Sicherheit und Selbstbewusstsein zurückgegeben. Anders als sein Vorgänger Hannes Wolf setzt Korkut großes Vertrauen in die zahlreichen Routiniers seiner Mannschaft. Spieler wie Kapitän Christian Gentner, Mario Gomez, Dennis Aogo oder Holger Badstuber spielen fast immer. Auch Ex-Nationalspieler Andreas Beck hätte am Samstag wieder gespielt. Der Rechtsverteidiger fällt allerdings wegen eines Kreuzbandanrisses für den Rest der Saison aus. Ein junger Ergänzungsspieler wird deswegen aber wohl nicht in die Startelf rücken. Beste Chancen auf einen Einsatz auf der Rechtsverteidigerposition hat stattdessen: Benjamin Pavard.

Korkuts pragmatische Herangehensweise kommt bei seinen Stammspielern gut an. Was der VfB Woche für Woche zeigt, ist zwar wenig ansehnlich. Aber die Ergebnisse stimmten bisher weitestgehend. „Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sich mehr als stabilisiert haben“, sagt Gentner mit Blick auf die Partie gegen die formstarken Bremer.

Bremer im Aufschwung

Der Aufschwung der Hanseaten hängt vor allem mit Trainer Florian Kohfeldt zusammen. 32 Punkte holte der 35-Jährige mit Werder seit seiner Beförderung zum Chefcoach im Herbst 2017. Nur Bayer Leverkusen, der FC Schalke 04 und Rekordmeister FC Bayern waren in diesem Zeitraum erfolgreicher.

„Er hat eine Idee, eine gute Idee“, sagte Korkut. „Die Idee passt zu seinen Spielern und das ist schon mal ein großer Schritt.“ Mit einem Erfolg in Stuttgart würde Werder die letzten kleinen Restzweifel am Klassenerhalt beseitigen. Korkut will das verhindern. Und setzt dabei auf seine Stammspieler - und nicht auf Experimente: „Nur wenn es der Spielverlauf hergibt, kann mal solche Sachen mal machen.“