Nach dem Sieg gegen den VfL Bochum erfüllte Abwehrspieler Maximilian Mittelstädt einem kleinen VfB-Fan einen besonderen Wunsch (Archivfoto). Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Nach dem Bundesligaspiel gegen den VfL Bochum konnten sich die Fans des VfB Stuttgart über einen 2:0-Sieg der Schwaben freuen. Noch mehr Grund zur Freude hatte ein junger Maximilian-Mittelstädt-Fan.

Für Fußballfans gibt es kaum etwas Schöneres, als das Trikot ihres Lieblingsspielers zu ergattern. Kein Wunder also, dass sich seit einigen Jahren ein Trend in den Stadien etabliert hat: Immer öfter halten Fans, häufig Kinder, selbst gestaltete Plakate hoch, auf denen sie die Fußballstars um ihr Trikot bitten.

 

So auch geschehen beim Spiel des VfB gegen den VfL Bochum. Ein junger VfB-Fan hielt ein Plakat mit der Aufschrift „Hey Maxi, tausche Spielzeug für Carlo gegen dein Trikot“ hoch. Für den Tausch hatte der Junge einen Plüschball dabei. Der Junge wurde nicht enttäuscht und durfte sich über das begehrte Trikot freuen. Maximilian Mittelstädt teilte die Tausch-Aktion in seiner Instagram-Story. Später postete er auch ein Bild von seinem Hund, der den Plüschball im Maul hielt. Bei einigen Fans kam die Aktion sehr gut an:

Ajax Amsterdam und FC Kopenhagen verbieten „Trikot-Bettelei“ im Stadion

Bei Kritikern ist das „Trikot-Betteln“, wie der Tausch manchmal bezeichnet wird, allerdings umstritten. Und längst sind es nicht mehr nur kleine Kinder, die am Spielfeldrand auf ein Trikot hoffen. Immer öfter stehen auch Erwachsene in den ersten Reihen und konkurrieren mit den Jüngeren um das begehrte Stück Stoff. Einige Fans gehen sogar so weit, dass sie auf den Rasen stürmen, um ein Trikot ihres Lieblingsspielers zu ergattern.

Aus Verärgerung über die „Bettelei“ hat der niederländische Fußballverein Ajax Amsterdam 2022 seinen Fans verboten, Plakate in die Johan-Cruyff-Arena mitzubringen, auf denen sie um die Trikots der Spieler bitten. Auch der dänische Verein FC Kopenhagen forderte seine Fans im vergangenen Jahr auf, keine Plakate mehr zu den Spielen zu bringen, auf denen die Spieler um ihre Trikots gebeten werden.

SV Darmstadt 98: Verzichtet auf diese Schilder - supportet uns als Team

In Deutschland richtete der Zweitligist SV Darmstadt 98 einen offenen Brief an seine Fans mit der Bitte, künftig auf das Betteln um Trikots mit Plakaten zu verzichten. Der Verein begründete seine Bitte wie folgt:

„Wie in vielen Stadien häuft es sich auch bei uns am Bölle, dass mit kreativen Schildern und Bannern nach unseren Trikots gefragt wird. [...] Doch leider haben die Anfragen mittlerweile europaweit, und damit auch bei uns am Bölle, einfach überhandgenommen. [...] Dieser Masse an Wünschen können wir einfach nicht nachkommen, weshalb es uns schwerfällt, überhaupt ein Trikot an eine spezielle Person herauszugeben, um anderen gegenüber nicht ungerecht zu erscheinen. Gleichzeitig will aber auch keiner von uns Spielern als arrogant wahrgenommen werden, wenn wir die Schilder gar nicht beachten. [...] Wir bitten Euch daher: Verzichtet auf diese Schilder! Erlebt Fußball als Mannschaftssport, supportet uns als Team und bastelt lieber blau-weiße Fahnen für Euren Stadionbesuch!“