Szene aus dem Hinspiel. Ascacibar gegen Burgstaller. Foto: AFP

Der VfB Stuttgart bekommt es am 20. Spieltag der Bundesliga mit dem FC Schalke 04 zu tun. Taktikexperte Jonas Bischofberger erklärt, wie der VfB die Knappen taktisch anpacken und so schlagen könnte.

Stuttgart - Gegen Domenico Tedescos Schalker wird der VfB seine defensive Stabilität zurückgewinnen müssen. Eine taktische Umstellung könnte dabei helfen, erklärt Taktikexperte Jonas Bischofberger, der auf seinem Blog www.vfbtaktisch.de die Spiele der Brustringträger analysiert. Für unsere Redaktion blickt er regelmäßig auf die Highlight-Spiele des VfB voraus.

- Die Fünferkette drängt sich auf

- Schalke mit Dribblings und Vertikalspiel

- Klappen Verlagerungen gegen Schalkes 5-3-2?

Wie der VfB sich stabilisieren könnte

Im Vergleich zu Saisonbeginn ist Schalke noch schwieriger zu verteidigen geworden. Anstatt eines 5-2-3 mit Doppelsechs, setzt Tedesco mittlerweile auf eine 5-3-2-Formation mit einem Sechser und zwei Achtern. Dabei spielen die Achter in Ballbesitz sehr hoch und suchen das Zusammenspiel mit den Stürmern. Das Ziel lautet, gegnerische Verteidiger aus der Position zu ziehen und die dadurch entstehenden Räume anzulaufen. Den VfB erwarten schnelle, vertikale Passkombinationen, mit denen Schalke versuchen wird, hinter die Abwehr zu kommen.

Gegen dieses wuchtiges Ballbesitzspiel drängt sich für den VfB eine Umstellung von Vierer- auf Fünferkette auf. Die Verteidiger haben darin mehr Freiheiten beim Herausrücken, während Tiefenläufe, etwa von Goretzka, leichter aufgenommen werden können. Auf Außen sorgt die Konstellation Fünferkette gegen Fünferkette typischerweise für klare Zuordnungen. Außerdem ist es aus dem 4-4-2 heraus wegen der Unterzahl der beiden Pressingspitzen gegen die drei Innenverteidiger und den Sechser schwierig, vorne Druck zu machen.

Woran orientieren sich die Sechser?

Nur die Pässe hinter die Abwehr zu verhindern, wird allerdings nicht reichen. Mit Harit und Pjaca hat Königsblau starke Dribbler im Team, denen man auch im Mittelfeld nicht zu viel Raum geben darf. Hier wird es nicht zuletzt darauf ankommen, wie sich die beiden Sechser organisieren: Verteidigen sie nur den Raum, können ihre Gegenspieler leicht ins Dribbling kommen. Kleben sie zu eng am Gegner, besteht die Gefahr dass sich Räume für andere Spieler öffnen. Gentner und Ascacibar müssen hier eine gute Mischung finden.

Stuttgarts offensive Möglichkeiten

Interessant wird auch sein, wie viel der VfB nach vorne entwickelt. Schalke kann im Pressing sowohl kompakt stehen als auch ins Angriffspressing ausschwärmen. In beiden Fällen laufen sie aggressiv an und machen weite Wege, wenn nötig. Das ist zum Beispiel bei den Achtern und Flügelverteidigern der Fall, die immer wieder Druck auf die Außenverteidiger machen müssen, weil diese im 5-3-2 erst einmal offen sind.

Ein Mittel könnte für den VfB sein, diese Pressingläufe zu überspielen und in den Lücken auf dem Flügel den Ball festzumachen. Dann muss Schalkes Mittelfeld auf die Seite verschieben und der VfB kann relativ einfach verlagern. Es stellt sich allerdings die Frage, wie diese Angriffe fortgesetzt werden. Beim VfB lief es in solchen Situationen oft auf wenig effektive Flanken aus dem Halbfeld hinaus. An dieser Stelle könnte die eine oder andere taktische Idee für das Offensivspiel und solche Situationen im Besonderen Gold wert sein.

VfB Stuttgart - Bundesliga

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