Markus Weinzierl, der Trainer des VfB Stuttgart Foto: Baumann

Der VfB Stuttgart lässt gegen RB Leipzig (1:3) einen Aufwärtstrend erkennen, Trainer Markus Weinzierl darf weitermachen. Wie die Verbesserung möglich war, beleuchten wir in unserer Spielanalyse „Fünferkette“.

Stuttgart - Der akut abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat sich am Samstag gegen RB Leipzig (1:3) stark verbessert gezeigt, wenngleich das nach dem 0:3-Debakel in Düsseldorf auch nicht allzu schwierig war. Möglich war die klare Steigerung aufgrund von Umstellungen bei der Grundordnung und beim Personal, die Wirkung zeigten – und dem Coach Markus Weinzierl erst einmal den Job retteten: Der neue VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger schloss nach der Begegnung einen Trainerwechsel aus. „Ich bin optimistisch, weil ich viele gute Ansätze sehe“, sagte Hitzlsperger.

Spielidee

Der VfB-Trainer Markus Weinzierl stellte in der Abwehr von einer Vierer- auf eine Fünferkette um. Benjamin Pavard rückte von rechts wieder nach innen, wo der Weltmeister sich als Abwehrchef deutlich besser präsentierte als zuletzt. Auf den Kapitän Christian Gentner verzichtete Weinzierl erstmals in seiner Amtszeit und bot stattdessen den spielstärkeren Gonzalo Castro auf der Sechserposition auf. „Diese Grundidee war richtig“, sagte der Coach dazu. „Natürlich bleibt Christian ein wichtiger Spieler für uns.“ Castro agierte an der Seite von Santiago Ascacibar, zudem gesellte sich im Spiel gegen den Ball Steven Zuber noch als dritter Sechser dazu. Die Stuttgarter fanden so insgesamt zu mehr defensiver Stabilität als zuletzt und ließen nur wenig zu, wodurch sie so lange mit dem Tabellenvierten aus Leipzig mithalten konnten.

Spielentscheidend

Foul oder kein Foul? „Das kann man so oder so entscheiden“, sagte der RB-Stürmer Yussuf Poulsen über seinen Zweikampf mit VfB-Verteidiger Ozan Kabak, nach dem der Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) einen Freistoß für die Gäste aus Leipzig pfiff: „Ich würde eher für mich entscheiden.“ Die Stuttgarter sahen das anders – sie sahen ein Stürmerfoul und einen unberechtigten Freistoß, aus dem das 1:2 aus ihrer Sicht resultierte. „Für mich war das eine äußerst fragwürdige Entscheidung“, sagte Weinzierl.

Spielentscheider

Nach einer guten Kombination über Alexander Esswein und Mario Gomez kam Santiago Ascacibar in der 64. Minute im Leipziger Strafraum zum Schuss, RB-Torwart Peter Gulacsi konnte jedoch parieren. Nur vier Minuten nach der vergebenen Großchance fiel auf der Gegenseite das 2:1 für die Gäste. Marcel Sabitzer verwandelte den umstrittenen Freistoß für die Leipziger aus 18 Meter Entfernung direkt. „Das ist halt auch viel individuelle Klasse. Damit war das Spiel dann vorentschieden“, sagte Weinzierl.

Wortspiel

„Ich bin nach diesem Spiel felsenfest überzeugt, dass wir mindestens zwei Mannschaften, wenn nicht sogar drei hinter uns lassen“, sagte VfB-Stürmer Mario Gomez nach der 1:3-Heimniederlage. „Vieles hat heute gepasst, was in den letzten Wochen nicht gut war. Das Spiel wird mir und der ganzen Mannschaft Kraft geben.“

Spielplan

Seine nächste Partie bestreitet der VfB am Freitag (20.30 Uhr) bei Werder Bremen. Danach steht dann am übernächsten Sonntag (15.30 Uhr) das Kellerduell mit dem Tabellennachbarn Hannover 96 auf dem Programm.

In unserer Bildergalerie zeichnen wir den Spielverlauf nach.