Zum Verzweifeln: Auch Roberto Massimo scheitert an Leipzigs starkem Torhüter Peter Gulasci. Foto: Baumann

Beim 0:2 (0:1) gegen RB Leipzig zeigt sich der VfB Stuttgart stark verbessert und verliert dennoch unglücklich. Das vierte torlose Spiel in Folge verschärft die Lage im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga.

Stuttgart - Mit den Statistiken ist es so eine Sache. Meist spiegeln sie das Ergebnis wieder. Aber eben nicht immer. Beispiel gefällig? Das Heimspiel des VfB Stuttgart gegen RB Leipzig. Am Ende lasen sich die relevanten Spieldaten wie folgt: 16 zu sieben Torschüsse, 51 zu 49 Prozent Ballbesitz, 60 zu 40 Prozent Zweikampfquote, fünf zu eins Ecken für den VfB.

Ergebnis: 2:0 für Leipzig.

Andre Silva (11./Handelfmeter) und Christopher Nkunku (70.) nach einem Konter erzielten die beiden Treffer an diesem Nachmittag und ließen die Gastgeber enttäuscht zurück. „Ich kann der Mannschaft heute keinen Vorwurf machen“, sagte Trainer Pellegrino Matarazzo, der mit seinen Spielern nach der Nullnummer von Fürth noch hart ins Gericht gegangen war. „Wir sind als Einheit aufgetreten, haben gut gepresst. Außerdem haben wir uns viele Torchancen herausgespielt und nur wenig zugelassen.“

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Am Ende ohne Ertrag – nach dem vierten torlosen Spiel in Folge steht weiterhin die Null. So blickt der VfB Stuttgart nach dem 19. Spieltag mehr denn je dem Abgrund entgegen. Bei entsprechenden Ergebnissen am Sonntag droht sogar das Zurückfallen auf einen direkten Abstiegsplatz. Kommenden Samstag (15.30 Uhr) geht es nach Freiburg. Ein Punkt gegen Leipzig hätte deshalb gutgetan. Er wäre verdient gewesen. Denn die Statistiken kommen nicht von ungefähr. Über weite Strecken dominierte die Mannschaft von Pellegrino Tedesco die Rasenballsportler. In Peter Gulasci fanden sie aber regelmäßig ihren Meister. Der Torhüter zeigte wieder einmal, warum er zu den besten in der Bundesliga gehört und hinterher ein Sonderlob von seinem Trainer Domenico Tedesco erhielt. „Peter Gulasci hat heute überragend gehalten. Er hat für uns das Spiel mitentschieden.“

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56. Minute: Mit einem Reflex wehrt der Ungar Sasa Kalajdzics wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz ab.

63. Minute: Orel Mangalas Schuss aus der Drehung fischt er aus dem Winkel.

67. Minute: Die nächste Glanzparade. Waldemar Antons Kopfball lenkt Gulasci über die Latte.

Es war die beste Phase im Spiel des VfB Stuttgart. Mitte der zweiten Halbzeit waren die Gastgeber drauf und dran, den frühen Rückstand zu egalisieren. Diesen hatten sie sich schon nach elf Minuten eingehandelt. Konstantinos Mavropanos hielt nach einer Hereingabe von Nkunku seinen Arm etwas ungeschickt oben – Elfmeter. Andre Silva verwandelte sicher.

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In der Folge lief das Spiel dann ungefähr so: Der VfB bemüht, aber ungefährlich. Leipzig im Verwaltungsmodus. Erst gegen Ende der ersten 45 Minuten bekamen die Cannstatter Struktur in ihr Angriffsspiel und erhöhten die Schlagzahl. Die gegenüber der faden Nullnummer von Fürth frisch aufgeboten Alexis Tibidi, Nikolas Nartey und Tanguy Coulibaly waren belebende Elemente. „Sie hatten gute Aktionen. Ich bin mit ihrer Leistung zufrieden“, sagte Matarazzo.

Tibidi war es auch, der für die strittigste Szene der Partie sorgte. Nach einem Rempler von Willy Orban kam der Franzose im Strafraum zu Fall (58.). Doch weder Schiedsrichter Daniel Schlager noch seine Kollegen in Köln wollten darin ein Foul erkannt haben. Eine fragwürdige Entscheidung.

Die kommenden Gegner haben es in sich

Mit der aber hinterher niemand hadern wollte. Stattdessen beschäftigten sich die Stuttgarter mit ihrer eigenen Leistung. „Im Vergleich zur Vorwoche haben wir uns gesteigert, stehen aber dennoch mit leeren Händen da. Das ist ärgerlich“, sagte Angreifer Sasa Kalajdzic, der erneut 90 Minuten durchspielte. Abwehrspieler Waldemar Anton richtete den Blick voraus. „Wir müssen die anstehenden Spiele genauso angehen wie das heutige und über 90 Minuten fokussiert agieren.“

Sonst könnte die Null länger stehen und die Lage im Tabellenkeller noch ungemütlicher werden. Die kommenden Gegner sind es schon: Freiburg, Frankfurt, Leverkusen.

In unserer Bildergalerie blicken wir auf die besten Momente des Spiels zurück. Viel Spaß beim Durchklicken!