Das hart erkämpfte 1:0 gegen Gladbach zeigt den Handlungsbedarf beim VfB deutlich, kann aber für den weiteren Saisonverlauf von großer Bedeutung sein, kommentiert David Scheu.
Keine Frage, ein berauschender Sieg voller Leichtigkeit sieht anders aus. Das 1:0 des VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach war vielmehr hart erkämpft, eher chancenarm, fußballerisch nichts für die Annalen. Aber: Das lag angesichts der Begleitumstände schon im Vorfeld nahe. Der Abgang von Nick Woltemade sorgte für Unruhe und einen offensiven Substanzverlust, das kräftezehrende Pokalspiel in Braunschweig dreieinhalb Tage zuvor für schwere Beine. Die frühe verletzungsbedingte Auswechslung von Deniz Undav tat schließlich ihr Übriges und ließ die offensiven Alternativen im Kader nochmals rarer werden.
Und so hatte der VfB gegen die Borussia auch Mühe, offensive Durchschlagskraft zu entwickeln. Dass man auf dem Transfermarkt in den kommenden beiden Tagen bis Montagabend nochmals tätig werden will und muss, steht deshalb außer Frage. In der jetzigen offensiven Besetzung in eine Saison mit Mehrfach-Belastung mit Spielen im Drei-Tages-Rhythmus zu gehen, wäre ein riskantes Unterfangen.
Aber: Umso wichtiger war der Sieg, den der VfB am Samstag mit eben dieser Besetzung eingefahren und erarbeitet hat. Fürs Erste zählt in der jetzigen durchaus unruhigen Phase nämlich vor allem das Ergebnis. Dass eine Niederlage gegen Gladbach und damit eine Länderspielpause mit null Punkten auf dem Konto den Druck im nächsten (schwierigen) Auswärtsspiel beim SC Freiburg und die Fehlstart-Gefahr massiv erhöht hätte, liegt auf der Hand.
Nun hat der VfB schwierige Wochen vorerst vermeiden – was nichts daran ändert, dass eine Steigerung vonnöten ist und Handlungsbedarf besteht. Die kommenden beiden Tage zunächst auf dem Transfermarkt, dann auf dem Rasen. Diese Aufgaben gehen die Stuttgarter mit einem immens wichtigen Sieg im Rücken an.