Mann des Spiels mit zwei Vorlagen und einem Treffer: Darko Churlinov (re.). In unserer Bildergalerie blicken wir auf das Spiel zurück. Foto: Baumann

In seinem letzten Testspiel präsentiert sich der VfB Stuttgart beim 5:2 gegen den FC Valencia spiel- und angriffsstark. Als Muster für den Pflichtspielauftakt taugt das Spiel aber nur bedingt.

Dass Testspiele ihren eigenen Charakter besitzen und Ergebnisse nicht überbewertet sollen, das wissen sie beim VfB Stuttgart. Spätestens seit jenem fulminanten 4:2 gegen Manchester City in der Sommervorbereitung anno 2015. Es folgte in der darauffolgenden Saison der Abstieg.

Deshalb waren nach dem 5:2 (2:1) am Samstagnachmittag gegen den FC Valencia alle Beteiligten des VfB Stuttgart davor gefeit, abzuheben. „Das war ein guter Test“, urteilte Trainer Pellegrino Matarazzo. „Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen. Wir sollten das Ergebnis aber nicht überbewerten.“ Vor allem nicht die Höhe des Ergebnisses. Zwar ging der Sieg gegen den spanischen Tabellen-Neunten der Vorsaison vollauf in Ordnung. Sportchef Sven Mislintat vergaß jedoch nicht darauf hinzuweisen, dass dem Team von Weltmeister Gennaro Gattuso gegenüber dem VfB eine Woche an Vorbereitungszeit fehlte. Also: Ball schön flach halten.

12 000 Fans haben Spaß an ihrer Mannschaft

Dabei war das, was die 12 000 Fans auf der Baustelle Mercedes-Benz-Arena von ihrer Mannschaft geboten bekamen, teilweise hübsch anzuschauen. Flüssige Kombinationen, schön heraus gespielte Tore und eine geschlossene Mannschaftsleistung kennzeichneten das Spiel des VfB vor dem Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal bei Dynamo Dresden am 29. Juli. Tiago Tomas mit einem Doppelpack (16./44.), Silas Katompa Mvumpa (46.), Neuzugang Juan José Perea (58.) und Darko Churlinov (90.) trugen sich in die Torschützenliste ein. Valencia Marcos André (30./55.) legte mit seinen beiden Toren Schwächen in der Defensive offen.

„Wir wissen, woran wir noch arbeiten müssen“, spielte Matarazzo auf das unentschlossene Abwehrverhalten in einigen Situationen an. Beim ersten Gegentor klärte Konstantinos Mavropanos eine Hereingabe unglücklich, beim 2:3 blieb Ersatztorhüter Fabian Bredlow (er spielte eine Halbzeit) bei einer Flanke auf der Linie kleben.

Sasa Kalajdzic muss vom Feld

Ansonsten gab es bei der Generalprobe wenig zu beanstanden. Die Offensive zeigte auch ohne den verletzt pausierenden Borna Sosa und den früh wegen Unwohlseins ausgewechselten Sasa Kalajdzic Wirkung. Mit Tiago Tomas, dem wieder erstarkten Silas und Neuzugang Perea ist der VfB deutlich schwerer auszurechnen. Sowohl im Umschaltspiel als auch im Positionsspiel war eine klare Linie zu erkennen. Zudem machten Spieler, die in der vergangenen Saison kaum eine Rolle spielten, auf sich aufmerksam: Naouirou Ahamada zum Beispiel. Oder der aus Schalke zurückgekehrte Darko Churlinov: Zwei Vorlagen und ein Tor innerhalb von 45 Minuten – besser geht es kaum.

Am Ende ist und bleibt es nur ein Testspiel. „Von dem Sieg können wir uns nichts kaufen“, sagte Mislintat. Er wisse, was die Mannschaft in Dresden erwartet. Zwar „nur“ einen Drittligisten – aber eine Mannschaft, die seinem Team kämpferisch mehr abverlangen dürfte als müde Spanier.