Lukas Petkov köpft Borna Sosa an den Arm, doch die Pfeife von Schiedsrichter Tobias Stieler bleibt stumm. In unserer Bildergalerie blicken wir auf das VfB-Spiel gegen Augsburg zurück. Foto: imago

Beim 2:1 gegen den FC Augsburg hat der VfB Stuttgart Glück bei einer Handspielentscheidung. Eine Analyse der strittigen Szene.

Man kann nicht behaupten, dass der VfB Stuttgart in der jüngeren Vergangenheit von den Schiedsrichtern übermäßig bevorteilt worden wäre. Oft ärgerten sich die Verantwortlichen über die Entscheidungsträger mit der Pfeifer oder im Kölner Keller, in nicht wenigen Fällen zurecht. Am Samstag beim 2:1 gegen den FC Augsburg war der VfB mit den Unparteiischen im Bunde – mit Glück.

Was war passiert? In der 57. Minute segelte beim Stand von 1:1 eine Augsburger Flanke in den Stuttgarter Strafraum. Lukas Petkov köpfte, und der Ball prallte von hinten an den ausgestreckten Arm von Borna Sosa. Die Augsburger Spieler reklamierten sofort auf Handspiel, doch die Pfeife von Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) blieb stumm. Nach kurzer Rücksprache mit seinen Video-Kollegen entschied Stieler: Weiterspielen.

Augsburg beklagt klare Fehlentscheidung

Aus Augsburger Sicht eine völlig unverständliche Entscheidung. „Jeder hat’s gesehen, nur der Videoschiedsrichter hat’s nicht gesehen. Jede Woche gibt es Diskussionen. Das ist so schlecht alles,“ echauffierte sich Augsburgs Torschütze zum 1:0, Florian Niederlechner. Für Trainer Enrico Maaßen war es ein „klarer Elfmeter“ und eine „klare Schlüsselszene“. Augsburgs Geschäftsführer Stefan Reuter befand: „Da oben hat der Arm nichts verloren.“

Tatsächlich benannte Reuter das entscheidende Kriterium: Trifft der Ball einen ausgestreckten Arm, handelt es sich um ein strafbares Handspiel, das einen Elfmeter zur Folge hat. Ganz egal, ob Absicht oder nicht. Oder wie im Fall Sosa, der den Ball aus dem Rücken an den Arm bekam. Der VfB war also mit dem Glück im Bunde, was sogar Michael Wimmer so sah. Der VfB-Coach räumte ein: „Wenn der Elfmeter gepfiffen wird, kann man sich nicht beschweren.“